Glaubwürdig | 06.11.2021 Entzieht seine Kühe dem Hochleistungsdruck: Pierre Zocher
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Die konventionelle Milchwirtschaftet bedeutet Stress für die Kühe. Bis zu 50 Liter Milch müssen die Tiere am Tag geben. Und dafür ständig gebären. Auf dem Hof von Landwirt Pierre Zocher ist damit nun Schluss. Gemeinsam mit seiner Partnerin steigt er auf biologischen Ackerbau um. Seine Kühe können durch Patenschaften weiterleben, auch wenn sie keine Milch mehr geben.

Bereits bevor Pierre Zocher seinen Hof in Großharthau übernimmt, denkt er darüber nach, welche Wege er mit den Kühen in der Milchwirtschaft einschlagen kann. Den Druck, immer mehr Milch zu produzieren und dafür immer weniger Wertschätzung zu bekommen, will er weder sich selbst, noch seinen Kühen zumuten. Normalerweise muss eine Kuh bis zu 50 Liter Milch pro Tag geben.
Für manche ist das Tier ein Abfallprodukt, damit die Kuh zu Leistung und zu Milch kommt. Für mich ist ein Tier ein Lebewesen. Und es verdient ein genauso gutes Leben wie jeder andere.
Kuh-Patenschaften geben Kraft und Hoffnung
Gemeinsam mit seiner Partnerin Irina steigt er Stück für Stück von der konventionellen Milchwirtschaft auf biologischen Ackerbau um. In der Regel werden Milchkühe mit fünf oder sechs Jahren geschlachtet. Um die laufenden Kosten für Futter, Wasser, Strom, Versicherungen und Maschinen weiter bezahlen zu können, haben die beiden Paten für alle Kühe gefunden. Das ermöglicht dem Paar, die Milchkühe auch dann weiterleben zu lassen, wenn sie nicht mehr genug Milch geben. Das Projekt gibt dem Paar Hoffnung und Kraft für die langen, harten Arbeitstage.
Denn inzwischen ist das letzte Kälbchen auf Pierre Zochers Hof zur Welt gekommen. Und bereits jetzt wird kaum noch gemolken: Höchstens einmal am Tag und nur noch wenige Kühe.
Dieses Thema im Programm: MDR FERNSEHEN | Glaubwürdig | 06. November 2021 | 18:45 Uhr