Kulturorte unter Tage Ausflugstipps: Thüringens spannendste Höhlen, Stollen und Bergwerke
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Die Marienglashöhle mit ihren riesigen Kristallen bestaunen, mit dem Rabenstein-Express 500 Meter in die Tiefe fahren oder fluoreszierende Mineralien im Besucherbergwerk Finstertal anschauen – in den ehemaligen Bergwerken Thüringens gibt es noch heute viel zu entdecken. Wir haben einige der beliebten Ausflugsziele unter Tage zusammengestellt. Reisen Sie in eine faszinierende Welt.

Merkers: Erlebnisbergwerk
Ganz im Westen Thüringens liegt das Erlebnisbergwerk Merkers. Die Region zwischen Bad Salzungen und Bad Hersfeld in Hessen ist von der Tradition des Kalibergbaus geprägt. Besucher können in Merkers im Rahmen von Führungen in die Tiefe reisen und unter anderem den größten untertägigen Schaufelradbagger der Welt sowie eine Kristallgrotte mit Salzkristallen von bis zu einem Meter Kantenlänge bewundern. Eine weitere Besonderheit ist der Konzertsaal des Erlebnisbergwerks. In dem Großbunker, etwa 500 Meter unter der Erdoberfläche, finden Konzerte mit ganz besonderer Akustik statt.
Mehr Informationen zum Erlebnisbergwerk Merkers
Adresse:
Zufahrtstraße 1 OT Merkers
36460 Krayenberggemeinde
Öffnungszeiten:
Dienstag bis Samstag, 8:30 Uhr bis 16:30 Uhr
Führungen:
Dienstag bis Samstag, 9:30 Uhr und 13:30 Uhr (15 Minuten vor Start erscheinen)
Für Kinder unter 10 Jahren ist kein Besuch möglich. Nicht barrierefrei.
Eintritt:
Erwachsene 28 Euro
Ermäßigt 23 Euro
Kinder ab 10 Jahre 19 Euro
Es herrschen ganzjährig angenehme Temperaturen von 21 bis 28 Grad. Festes Schuhwerk wird empfohlen, Helm und Bergkittel werden zur Verfügung gestellt.
Rabensteiner Stollen
Mit dem Steinkohlenbergbau im Rabensteiner Stollen begann Anfang des 18. Jahrhunderts ein außergewöhnliches Kapitel der Harzer Bergbaugeschichte. In der von Erzbergbau geprägten Region im äußersten Norden Thüringens ist dieses Steinkohlenvorkommen bis heute eine geologische Besonderheit. Heute kann man bei einer Fahrt mit der Fahrraddraisine den Berg auf eindrucksvolle Weise erleben: Mit dem Rabenstein-Express geht es 500 Meter in die Tiefe. Dort kann man sich im Rahmen einer Führung ein Bild von den harten Arbeitsbedingungen der Bergleute machen. Der Rabensteiner Stollen liegt nördlich von Nordhausen, am Harzrundweg, der auch in die Kurstadt Neustadt oder zum Kloster Walkenried führt.
Mehr Informationen zum Rabensteiner Stollen
Steinkohle-Besucherbergwerk
Rabensteiner Stollen
99768 Ilfeld, Ortsteil Netzkater
Führungszeiten:
1. April–31. Oktober
10:15 Uhr, 11:30 Uhr, 12:45 Uhr, 14 Uhr, 15:15 Uhr
montags geschlossen
1. November–20. Dezember
Sonntags 10:15 Uhr; 11:30 Uhr
27.–31. Dezember
Sonderführungen "Grubenfahrt im Kerzenschein"
10:15 Uhr, 11:30 Uhr, 12:45 Uhr, 14 Uhr
2. Januar–30. März
10:15 Uhr, 11.30 Uhr, 12:45 Uhr
Montag und Freitag geschlossen
Eintritt:
16,00 Euro, Kinder ab 4 Jahre 7,50 Euro
Die Temperatur beträgt ganzjährig 8 Grad.
Friedrichroda: Marienglashöhle
Zwischen Friedrichroda und Bad Tabarz wurde im 18. und 19. Jahrhundert Gips abgebaut. Die Marienglashöhle besteht aus den Hohlräumen, die dabei im Berg hinterlassen wurden. Heute kann man die Höhle im Rahmen einer Führung besichtigen und dabei auch einiges über geologische Schichten und die Entstehung des Thüringer Waldes lernen. Besonders eindrucksvoll sind die riesigen, transparenten Gipskristalle, auch Marienglas genannt. In einer der schönsten Kristallgrotten kann man einen unterirdischen See überqueren. In Schaukästen sind Gesteine und Fossilien ausgestellt. Die Marienglashöhle hat eine eigene Haltestelle der Thüringer Waldbahn, die auch zu Schloss Reinhardsbrunn führt – ein Abstecher lohnt sich.
Mehr Informationen zur Marienglashöhle Friedrichroda
Adresse:
An der B88
99894 Friedrichroda
Öffnungszeiten:
1. April bis 31. Oktober, täglich 10 bis 17 Uhr
1. November bis 31. März, täglich 10 bis 16 Uhr
Die Höhle ist nur im Rahmen von Führungen zu besuchen, Dauer ca. 45 Minuten.
Eintritt:
7,50 Euro, Kinder bis einschließlich 15 Jahre 4 Euro, Kinder bis 6 Jahre frei
Die Temperatur beträgt ganzjährig 8 bis 10 Grad.
Unterwellenborn: Kamsdorfer Bergwerk
Im Landkreis Saalfeld-Rudolstadt liegt das Besucherbergwerk "Vereinigte Reviere Kamsdorf". Hier kann man die 300-jährige Geschichte des Erzbergbaus in Thüringen erfahren, der eng mit dem Stahlwerk Maxhütte in Unterwellenborn zusammenhängt. In Führungen zu Fuß oder mit der Grubenbahn können die riesigen unterirdischen Hohlräume erkundet werden. Ein Rundweg führt beispielsweise durch Gruben, die im Zweiten Weltkrieg zum Rüstungswerk ausgebaut wurden. Im Gebäude der ehemaligen Grubendirektion und im Außengelände gibt es einen Museumsbereich und eine kleine Mineralienausstellung. Zudem lädt ein fünf Kilometer langer Montanlehrpfad zu einer Wanderung ein – um nach dem Besuch unter Tage frische Luft zu schnappen.
Mehr Informationen zum Kamsdorfer Bergwerk
Besucherbergwerk "Vereinigte Reviere Kamsdorf"
Grubensteig 4
07333 Unterwellenborn/ OT Kamsdorf
Öffnungszeiten:
1. November–30. April, täglich 14 Uhr
freitags geschlossen
1. Mai–31. Oktober
Montag bis Donnerstag, 10, 13 und 15 Uhr
Samstag und Feiertag, 13 und 15 Uhr
Sonntag: Fahrt mit der Grubenbahn, 13, 14 und 15 Uhr
freitags geschlossen
Eintritt:
Erwachsene 12 Euro, Kinder 5 bis 14 Jahre 8 Euro
(Bahnfahrt 15/10 Euro)
Dauer ca. 90 bis 120 Minuten
Die Temperatur beträgt ganzjährig 9 Grad.
Suhl: Besucherbergwerk "Schwarzer Crux"
Im Bereich des "Schwarzen Crux" rund um den Suhler Ortsteil Vesser wurde schon sehr früh Erz abgebaut – laut ersten Urkunden schon 1406. Das riesige Eisenerzvorkommen ist zugleich Deutschlands ältester geologischer Punkt – mit Gesteinen, die aus der Tiefsee entstanden sind. Bis 1924 war hier ein Bergwerk in Betrieb, das heute in 36 Metern Tiefe erkundet werden kann. Sehenswert sind auch die Mineralausstellung sowie Exponate des einstigen Bergbaues im kleinen Bergbaumuseum – Werkzeuge, Gedenkmünzen und Medaillen sowie wertvolle Messinstrumente. Das Bergwerk liegt im UNESCO Biosphären-Reservat Thüringer Wald und lässt sich somit hervorragend mit einem Ausflug in die Natur verbinden.
Mehr Informationen zum Besucherbergwerk "Schwarzer Crux"
Adresse:
Schwarzer Crux 1
98528 Suhl/Vesser
Öffnungszeiten:
Montag, Dienstag, Freitag bis Sonntag, ab 10 Uhr,
mittwochs und donnerstags geschlossen (außer an Feiertagen)
Eintritt:
10 Euro, Kinder von 4 bis 12 Jahre 6 Euro
Nicht barrierefrei.
Schmalkalden: Besucherbergwerk Finstertal
In den Asbacher Bergen bei Schmalkalden wurde seit dem 16. Jahrhundert traditionell Erz abgebaut. Heute ist das Bergwerk Finstertal die einzige erhaltenen Eisen- und Manganerzgrube im Südthüringer Raum aus der Zeit um 1900. Besucherinnen und Besucher können unter Tage ein erschlossenes Grubengebäude besichtigen, einen Kompressor von 1919 sehen und etwas über die Geologie der Grube erfahren. Ein Hingucker sind farbig fluoreszierende Mineralien und das Originalgeleucht der Bergleute, das in der Grube zu sehen ist. Über Tage gibt es eine kleine Bergbauaustellung. Für Kinder ist vor allem die nachgebaute "Haspelklaue", eine Edelsteinmine, interessant.
Mehr Informationen zum Besucherbergwerk Finstertal
Adresse:
Talstraße 145
98574 Schmalkalden OT Asbach
Öffnungszeiten:
1. April bis 31. Oktober
Mittwoch bis Sonntag, 10 bis 17 Uhr
Führungen jede volle Stunde, letzte Führung 16 Uhr
Eintritt: 5 Euro, ermäßigt 3 Euro, Kinder bis 6 Jahre frei
Dieses Thema im Programm: MDR KULTUR - Das Radio | 19. Juli 2021 | 07:10 Uhr