Wilde Staude für Sonne und Schatten Akelei aussäen und richtig pflegen
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(Aquilegia) Zigeunerglocke, Narrenkappe, Taubenblume, Elfenhandschuh, Venuswagen
Die Akelei ist eine wilde Schönheit. Sie wandert gerne durch Gärten und hinterlässt viele Nachkommen mit ganz unterschiedlichen Blütenglöckchen. Informationen zu Standort, Pflege und Aussaat, haben wir hier zusammengefasst.

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Während Veilchen die Lieblingsblumen der Romantik im 19. Jahrhundert waren, erlebte die Akelei bereits im Mittelalter ihre große Zeit. Schon damals wurde sie in Gärten angebaut. Die heimische Art, die Gewöhnliche Akelei heißt botanisch Aquilegia vulgaris und gehört zu der Familie der Hahnenfußgewächse. Der Gattungsname Aquilegia leitet sich wahrscheinlich von dem lateinischen Wort "aquila" für Adler ab und bezieht sich auf die Ähnlichkeit der Blütensporne mit Adlerkrallen. Die Gemeine Akelei hat meist blaue, drei bis fünf Zentimeter große Blüten. Es kommen auch violette, weiße und rosafarbene Variationen vor. Durch Züchtung gibt es mittlerweile alle erdenklichen Farben.
Heimat | Kanada, USA, West-Alpen |
Pflanzenfamilie | Hahnenfußgewächse (Ranunculaceae) |
Wuchs | kleinwüchsig bis 1 Meter hoch, reichverzweigte Stängel, krautige Pflanze |
Blüte | nickende Blüten in unterschiedlichen Formen und Farben |
Blütezeit | Hauptblühzeit: Mai |
Standort | am liebsten im lichten Schatten unter Gehölzen |
Boden | nährstoffhaltig, kalkreich |
Winterhart | ja |
Mehrjährig | ja (etwa 5 Jahre) |
Besonderheiten | alle Teile der Pflanze sind giftig |
Wuchsformen
Die Blüten dieser dauerhaften Staude hängen elegant nickend am aufrechten Stängel und erscheinen von Mai bis Juli. Sie werden etwa drei bis fünf Zentimeter groß und erscheinen in den unterschiedlichsten Farben: Blau, Blauviolett, Gelb, Blau-Weiß, Rot und Weiß. Die Blätter bilden sich im März. Sie sind doppelt dreiteilig, die unteren langgestielt, die oberen sitzend. Die Pflanze gibt es in verschiedenen Größen, maximal wird sie einen Meter hoch. Sie ist als Schnittblume geeignet, auch als Topfpflanze oder im Steingarten zu verwenden. Selbst Miniaturarten mit winzigsten edlen Blüten gibt es im Handel.
Standort und Boden
Die Gemeine Akelei wächst in der Natur auf Bergwiesen, in lichten Laubwäldern und an Waldrändern. Sie bevorzugt kalkreichen Boden, ist grundsätzlich aber unkompliziert. Akeleien sollten in Gruppen gesetzt werden, ab drei bis vier Pflanzen kann man bereits schöne Effekte erzielen. Die kleine Rumtreiberin nimmt es mit der Auswahl ihrer Orte nicht so genau und breitet sich durch Samen unbeirrt an allen möglichen und unmöglichen Stellen im Garten aus, sofern man sie nur lässt.
Das ist ein kleiner Weltenbummler. Bei manchen ist es so, dass sie sich zu stark im Garten ausbreiten. Man muss ein wenig aufpassen, weil sie es mit dem Sex nicht so genau nehmen. Sie suchen gerne Partner, die nicht ihresgleichen sind und dann gibt es viele kleine Hybridchen oder andere Sorten, die man nicht haben möchte. Es ist durchaus so, dass sie sich gerne selbst aussäen.
Andere Akelei-Arten
Außer der Gemeinen Akelei gibt es in Deutschland noch die Schwarze Akelei (Aquilegia atrata), die Alpen-Akelei (Aquilegia alpina) sowie verschiedene Zuchtformen, die in Gärten angepflanzt werden. Sie wachsen gern im lichten Schatten, können aber auch in der vollen Sonne stehen. Der Boden sollte humos, nährstoffreich, frisch bis feucht und gering durchwurzelt sein.
Sortentipps
Weiße, schlichte Akelei: 'Vulgaris alba'
Gelbe Akelei: 'Yellow cream'
Zweifarbig in purpur und weiß: 'Williams guiness'
Niedrig wachsend: Zwerg-Akelei ‘Ministar’
Aussaat
Im Frühling werden die Samen ausgesät, danach samt sich die pflegeleichte Pflanze von alleine aus. Will man das Aussamen verhindern, sollten die Stängel rasch nach der Blüte abgeschnitten und entsorgt werden. Mit Glück bekommt man so auch noch eine zweite Blüte im Herbst.
Giftiger Inhaltsstoff
Die Akelei enthält das Gift Magnoflorin, sowie ein Blausäure bildendes Glycosid. Schon nach dem Verzehr von 20 Gramm der frischen Blätter kann es zu Atemnot, Herzbeschwerden und Krämpfen kommen, die Symptome klingen allerdings rasch wieder ab. Die Giftstoffe bewirken auch Hautreizungen und Blasenbildung.
Früher wurde Akelei für Erkrankungen von Leber und Milz als Heilkraut eingesetzt, es galt auch als Zauberkraut. Das ist aber längst Geschichte
Quelle: MDR Garten
Dieses Thema im Programm: MDR FERNSEHEN | MDR Garten | 23. Juni 2019 | 08:30 Uhr