Das MEDIEN360G-Gaminglexikon Campen – Versteckspiel für Fortgeschrittene
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Hinterhältigkeit ist nicht nett, aber oft erfolgreich. Und der Erfolg gibt einem Recht. Oder?
campen [ˈkæm.pɘn], Verb
Wer bei dem Wort „campen“ an Zelte und Lagerfeuer denkt, hat vermutlich noch nie eine Mehrspielerpartie eines Ego-Shooters gespielt. Hier versteht man unter campen etwas ganz anderes. Campen bezeichnet eine Strategie, bei der der sogenannte Camper sich an einer schlecht einsehbaren Stelle des Spielfeldes verschanzt und von dort aus gegnerische Spieler ausschaltet. In Spielen wie zum Beispiel Counter-Strike bewaffnet sich ein Camper gerne mit einem Scharfschützengewehr und wartet darauf, dass ihm ein anderer Spieler im wahrsten Sinne des Wortes vor die Flinte läuft.
Immer auf die Kleinen
Während erfahrene Spieler die Stellen eines Spielfelds kennen, an welchen sich Camper gerne verstecken und diese leicht ausschalten können, sind es meist Anfänger, die in die Falle der Camper laufen und somit keine Chance haben, sich gegen sie zur Wehr zu setzen.
Ist der Ruf erst ruiniert
Campen ist bei den meisten Spielern sehr schlecht angesehen, da es nicht nur als unfair gerade gegenüber unerfahrenen Spielern wahrgenommen wird, sondern Spiele auch sehr in die Länge ziehen kann: Je nach Karte kann es nämlich durchaus etwas dauern, einen Camper aus seinem Versteck zu locken oder ihn direkt in seinem Versteck auszuschalten – auch, wenn man weiß, wo er sitzt und wartet.
Das muss ein Camper sein
„Camper“ wird dementsprechend gerne als Beleidigung während Multiplayer-Partien verwendet und ist eine willkommene Entschuldigung dafür, wenn ein gegnerischer Spieler partout nicht erwischt werden kann. So kann man sich leicht aus der Affäre ziehen, wenn ein Gegner schlichtweg zu schnell und zu gut ist. Die Unterlegenheit wird auf das mutmaßlich unfaire Camping des Gegenübers geschoben. Ärgerlich ist nur, dass die meisten Ego-Shooter heutzutage eine Aufnahme-Funktion haben oder sogar live im Internet gestreamt werden. So kann sehr leicht nachvollzogen werden, ob jemand tatsächlich gecampt hat oder er einfach nur besser war.