Auf schmaler Spur | MDR-Fernsehen | 01.05.2020 | 16:30 Uhr Mit Expresszügen der Reichsbahn durch Mitteldeutschland
Hauptinhalt
Es ist ein ehrgeiziges Projekt, dass zwei Leipziger Eisenbahn-Enthusiasten begonnen haben: Sie wollen einen SVT, den "ICE des Ostens" wieder betriebsbereit machen. Doch dazu bedarf es Geduld, Geld und die Unterstüzung vieler.
Es waren die Vorzeigezüge der Deutschen Reichsbahn: Der SVT, der in den 1960er und 1970er-Jahren mit bis zu 160 km/h über die Gleise fegte und auch nach Wien und Kopenhagen fuhr. Letztes Jahr hat ein Projekt begonnen, den "ICE des Ostens" wieder zum Fahren zu bringen.
Unter der Leitung der Leipziger Mario Lieb und Ingo Kamossa ist der erste Schritt gemacht: Die Überführung des Zugs von Lichtenfels in Oberfranken nach Dresden. Zwei Dieselloks haben den 300 Tonnen schweren SVT, der weder einen funktionierenden Motor noch Bremsen hatte, über den Frankenwald gezogen.
Ein Jahr später sind einige technische Fortschritte zu erkennen.
Auch die Spitzenbeleuchtung geht wieder. Wir haben letzte Woche schon einmal probeweise die Augen aufgeschlagen und das hat zu einer nicht zu kleinen Reaktion in den sozialen Medien geführt. Das war wieder so ein kleiner Meilenstein (…)
Auch soll der Speisewagen bald wieder in Betrieb gehen. Hier soll es in Zukunft wieder zünftige Hausmannskost auf altem Mitropa-Geschirr geben – so wie in den 60er Jahren.
Der SVT als Modell
Auch auf der Modellbahn drehen die Expresszüge ihre Runden. Die Anlage von Jens Werner zeigt die Zeit von 1945 bis 1990. Und in Königsbrück lässt Andreas Haufe im Maßstab 1:87 seinen SVT-Zug fahren. Der Clou: Er zeigt den Zug so, wie er im letzten Jahr bei der Überführungsfahrt nach Dresden ausgesehen hat - inklusive Graffitis auf dem Triebwagen.
Ich bin auch in die Halle gefahren, wo der Zug abgestellt stand und habe von dem Original Fotos geschossen. Zu Hause habe ich mir die dann am Computer angeguckt, das Modell daneben gelegt, mich mit Stift und Pinsel bewaffnet und das Graffiti 1:1 abgemalt.
"Auf schmaler Spur" stellt Menschen vor, die alte Reichsbahn-Expresszüge in ihr Herz geschlossen haben und sie, im Großen und im Kleinen, wieder auf die Schiene bringen.