Corona-Lage | 12. Dezember 2021 Bedarf an Reha-Behandlungen wegen Corona gestiegen
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Die Deutsche Rentenversicherung hat in diesem Jahr mehr als 1.000 Versicherten nach einer Covid-19-Erkrankung eine Reha-Maßnahme bewilligt. Das sind knapp 17 mal mehr als im vergangenen Jahr.

- In Mitteldeutschland ist der Bedarf an Reha-Maßnahmen infolge von Covid-19-Erkrankungen im Vergleich zum Vorjahr gestiegen.
- Die 7-Tage-Inzidenz ist in Sachsen-Anhalt und bundesweit gesunken. Das könne jedoch auch an Meldeverzügen liegen, erklärte das RKI.
- Dreifach Geimpfte könnten in Zukunft von der 2G+-Regel ausgenommen sein.
- Durch achtlos weggeworfene Corona-Schutzmasken drohe eine Umweltkatastrophe, warnen englische Wissenschaftler.
Mehr als 1.000 Versicherten mit der Hauptdiagnose Covid-19 ist nach Angaben der Deutschen Rentenversicherung (DRV) in Mitteldeutschland in diesem Jahr eine Reha-Maßnahme bewilligt worden. Laut DRV leben 187 Betroffene in Sachsen-Anhalt, 303 in Thüringen und 522 in Sachsen. In den drei Ländern sind 2,1 Millionen Menschen bei der DVR rentenversichert. Im Vorjahr hatten der DRV zufolge nur 59 von insgesamt 44.000 Behandlungen einen Zusammenhang mit Covid-19.
Die Pandemie sei zunächst vor allem in Akutkliniken spürbar gewesen, jetzt schlage sie sich zeitverzögert bei Reha-Behandlungen nieder, sagte eine DRV-Sprecherin. Ein Reha-Aufenthalt infolge einer Covid-19-Erkrankung habe im Durchschnitt 24 Tage gedauert. Zwei Versicherten in Sachsen-Anhalt habe die DRV außerdem eine Erwerbsminderungsrente bewilligt, da sie aufgrund einer Covid-19-Erkrankung nur noch eingeschränkt oder gar nicht mehr erwerbsfähig sind, bevor sie das reguläre Rentenalter erreicht haben.
Fallzahlen sinken – möglicherweise durch Meldeverzüge
Die 7-Tage-Inzidenz der Corona-Neuinfektionen ist in Sachsen-Anhalt den zweiten Tag in Folge gesunken. Das Robert Koch-Institut (RKI) meldete am Sonntag 842,1 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner innerhalb einer Woche. Am Samstag hatte der Wert noch bei 888,9 gelegen, unter der Woche war er über 900 gestiegen. Den Daten des RKI zufolge hat aktuell der Landkreis Börde mit 1448,7 die höchste 7-Tage-Inzidenz, der Landkreis Stendal mit 440,8 die niedrigste.
Damit liegen die Fallzahlen pro 100.000 Einwohner im Land über den bundesweiten Infektionszahlen. Deutschlandweit meldete das RKI am Sonntag eine 7-Tage-Inzidenz von 390,9. Vor einer Woche hatte der Wert bei 439,2 gelegen.
Das RKI gab jedoch zu bedenken, dass die Zahlen höher sein könnten. Am Wochenende und Wochenbeginn komme es oft zu Meldeverzögerungen durch die Gesundheitsämter, die zudem zuletzt nicht mehr in der Lage gewesen seien, alle Infektionen zeitnah zu melden.
Testpflicht für dreimal Geimpfte könnte wegfallen
In Zukunft könnten Menschen, die dreifach gegen das Coronavirus geimpft sind, von der 2G+-Regelung ausgenommen sein. Wie der Vorsitzende der Gesundheitsminister-Konferenz, Klaus Holotschek, "Bild am Sonntag" mitteilte, wollen die Gesundheitsminister der Länder auf ihrer nächsten Sitzung am Dienstag darüber entscheiden. Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach habe zugesagt, einen entsprechenden Vorschlag einzureichen.
Bislang müssen sich auch mehrfach Geimpfte auf das Coronavirus testen lassen, wenn sie beispielsweise Sport- oder Kulturveranstaltungen besuchen wollen. Ein Wegfall dieser Regel für dreifach Geimpfte sei medizinisch sinnvoll und liefere einen zusätzlichen Anreiz, sich impfen zu lassen, erklärte Holotschek.
Achtlos weggeworfene Corona-Masken gefährden die Umwelt
Gebrauchte Schutzmasken, die nicht umweltgerecht entsorgt werden, könnten zu einer Umweltkatastrophe führen. Davor warnen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der englischen Universität Portsmouth. Sie haben in elf Ländern, darunter auch Deutschland, untersucht, inwiefern die Corona-Maßnahmen mit achtlos weggeworfener Schutzausrüstung zusammenhängen. Dafür haben sie im Zeitraum von September 2019 bis Oktober 2020 Daten der App Litterati ausgewertet, mit der Nutzerinnen und Nutzer weltweit Müll dokumentieren, der nicht in Mülleimern gelandet ist.
Das Ergebnis: Von März bis Oktober 2020 ist der Anteil, den Masken am Müll in der Umwelt hatten, um das 84-Fache gestiegen. Da die meisten Masken aus langlebigem Plastik produziert seien, könnten sie sich für Jahrzehnte oder Jahrhunderte in der Umwelt halten, erklären die Forschenden. Das stelle ein ernsthaftes Problem für Umwelt und Tiere dar. Sie fordern, dass Regierungen in ihrer Pandemiepolitik berücksichtigen und besser darüber aufklären, wie Schutzausrüstung umweltgerecht entsorgt werden kann.
dpa, MDR (Maren Wilczek)
Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN-ANHALT | 12. Dezember 2021 | 13:00 Uhr
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