Ermittlungen gehen weiter Nach Blutmanipulation in Halle: LKA will hunderte Proben kontrollieren
Hauptinhalt
Nachdem eine Klinikmitarbeiterin in Halle gezielt Blutproben von Neugeborenen manipuliert hat, ermittelt nun die Staatsanwaltschaft gegen sie. Außerdem sollen hunderte Proben kontrolliert werden.

Nachdem in dieser Woche bekannt wurde, dass in einem halleschen Krankenhaus Blutproben Neugeborener manipuliert worden sind, will das Landeskriminalamt nun hunderte Proben untersuchen, wie ein Sprecher am Mittwoch mitteilte. Die Klinik geht davon aus, dass insgesamt rund 800 Proben verfälscht worden sein könnten.
Währenddessen ermittelt die Staatsanwaltschaft Halle gegen die mittlerweile entlassene Pflegerin des Krankenhauses St. Elisabeth und St. Barbara. Ihr wird gefährliche Körperverletzung und die Misshandlung von Schutzbefohlenen vorgeworfen. Sie soll Blutproben von Neugeborenen entnommen, sie aber nicht ausgewertet haben. Stattdessen soll sie das Blut von Erwachsenen ins Labor geschickt haben. Ihr Motiv ist weiter unklar.
Klinikinterne Aufklärung
Parallel will die Klinik den Vorfall intern aufarbeiten. In einem offenen Brief an die Mitarbeitenden schrieb die Klinikleitung, man wolle nicht zulassen, dass die Arbeit aller Kolleginnen und Kollegen durch die Verfehlungen einer Einzelperson in Frage gestellt würden.
Der Fehler war laut Krankenhausleitung Anfang Oktober aufgefallen. Wie lange die ehemalige Mitarbeiterin manipuliert hat, ist unklar. Im schlimmsten Fall müsse man davon ausgehen, dass sie über die gesamte Zeit der Anstellung Blutproben gefälscht habe, sagte der ärztliche Direktor, Hendrik Liedtke. Das seien acht Jahre: "Dann müssten wir jetzt gezielt 800 Familien anschreiben und eine Nachkontrolle anfordern."
Patientensicherheit nicht gefährdet
Die Krankenhausgesellschaft Sachsen-Anhalt sieht die Sicherheit von Patientinnen und Patienten in den Kliniken des Landes grundsätzlich nicht gefährdet. Der Vorsitzende der Landes-Krankenhausgesellschaft, Wolfgang Schütte, sagte MDR SACHSEN-ANHALT, die Qualitätsstandards in Kliniken seien sehr hoch. Er glaube nicht, dass es große Lücken gebe. Krankenhäuser würden intern und auch von außen geprüft sowie überwacht. Dazu gehörten unter anderem regelmäßige Hygienekontrollen und Qualitätskontrollen in den Operationssälen.
Ähnlich äußerten sich Vertreter der Krankenkassen. Axel Wiedemann von der BARMER Sachsen-Anhalt erklärte, die Kassen würden das Prinzip des Urvertrauens verfolgen. Ihnen werde vermittelt, dass die Krankenhäuser die entsprechenden Leistungen erbringen könnten und die dafür nötige Ausrüstung sowie das Personal hätten. Für die Sicherheit in den Kliniken seien diese selbst zuständig.
MDR/Fabienne von der Eltz
Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN-ANHALT – Das Radio wie wir | 28. Oktober 2021 | 08:00 Uhr
Not Found
The requested URL /api/v1/talk/includes/html/9b986421-63bc-4902-bc80-323071f7205b was not found on this server.