100 Tage Schwarz-Rot-Gelb Wissenschafts- und Umweltminister Willingmann: Energiewende nur mit steigenden Preisen
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Gut 100 Tage ist Sachsen-Anhalts neue Landesregierung nun im Amt – Zeit für eine erste Bilanz. Nachdem MDR SACHSEN-ANHALT zuletzt schon einige Ministerinnen und Minister zu Wort kommen ließ, ist heute Wissenschafts- und Umweltminister Armin Willingmann an der Reihe. In Teil 6 spricht er über Atomkraft, Windenergie sowie die steigenden Preise für Öl und Gas.
- Laut Wissenschafts- und Umweltminister Armin Willingmann (SPD) kann eine Energiewende nur mit steigenden Preisen gelingen.
- Er spricht sich gegen Atomkraft und für den Ausbau von Windenergie aus.
- Den Start der neuen Regierung bezeichnet der stellvertretende Ministerpräsident als reibungslos.
Die steigenden Energiepreise sind von der Politik teilweise gewollt. Das sagte Armin Willingmann (SPD), Minister für Wissenschaft, Energie, Klimaschutz und Umwelt, MDR SACHSEN-ANHALT. Nur so lasse sich die dringend nötige Wende in der Energiepolitik klarmachen. Man müsse sich auf einen anderen Weg der Energie-Erzeugung begeben.
Allerdings sei auch absehbar gewesen, dass die Preise für Öl und Gas steigen werden. Willingmann sagte, Energiekunden in Sachsen-Anhalt müssten angesichts rasant steigender Preise aber auch aufgefangen werden. Da, wo es soziale Schieflagen gebe, müssten die Menschen Ausgleichszahlungen bekommen. In welcher Form das passieren könnte, ließ er offen.
Enerneuerbare Energien statt Atomkraft
Die Einschätzung der EU, wonach Atomenergie künftig unter gewissen Auflagen als klimafreundlich gelten soll, teile er nicht, sagte Willingmann. Er sei überzeugt davon, dass der 2011 beschlossene Atomausstieg richtig war. "Ich halte Atomkraft nicht für nachhaltig. Sie ist sehr teuer, sie ist sehr risikobehaftet und wir haben bis heute das Entsorgungsproblem nicht lösen können", sagte Willingmann weiter. Den Weg in eine klimaneutrale Wirtschaft können man nur mit einem deutlichen Ausbau der erneuerbaren Energien gehen.
Wir brauchen mehr Windenergie. Wir werden auch zusätzliche Flächen ausweisen müssen in Sachsen-Anhalt.
Der Ausbau der erneuerbaren Energien, vor allem der Windkraft, werde aber vielerorts auch sehr kritisch gesehen, so Willingmann. Man müsse daher schauen, wie man dem Anspruch der Klimaneutralität sowie den Vorgaben des Pariser Klimaschutzabkommens auf der einen Seite und den Interessen der Bürgerinnen und Bürgern auf der anderen Seite gerecht werden kann. Mit einem Beteiligungsmodell zum Beispiel lasse sich die Akzeptanz erhöhen.
100 Tage Schwarz-Rot-Gelb
In Sachsen-Anhalt regiert seit September eine Koalition aus CDU, SPD und FDP. An der Spitze des selbst ernannten "Deutschland"-Bündnisses steht Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU). Am ersten Weihnachtsfeiertag war die Regierung auf den Tag genau 100 Tage im Amt. Armin Willingmann, der gleichzeitig stellvertretender Ministerpräsident ist, bezeichnete den Start in die neue Regierung als reibungslos.
MDR (Uli Wittstock, Fabienne von der Eltz, Luca Deutschländer)
Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN-ANHALT – Das Radio wie wir | 03. Januar 2022 | 19:00 Uhr
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