Eröffnung Bei MZ in Zschopau ist wieder Leben in der Bude
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Seit 1991standen die Bänder im alten Zschopauer MZ-Werk still. Jetzt sind wieder Motorräder an den Traditionsstandort zurückgekehrt - in Deutschlands erstes Enduro- und Geländesportmuseum.

Am Sonntag ist wieder Leben in das alte MZ-Werk Zschopau zurückgekehrt. Nach mehr als einem Jahr Vorbereitung, Aus- und Aufbau, hat das erste Enduro- und Geländesportmuseum seine Türen für Motorradbegeisterte geöffnet. Auf rund 1.500 Quadratmetern werden mehr als 100 Geländemotorräder gezeigt, die seinerzeit bei großen Meisterschaften im Einsatz waren.
Die Idee für das Museum hatte Ex-Enduro-Fahrer Marcus Schachtschneider. "Wir ehemaligen Geländefahrer sind alle gut vernetzt. Da weiß man, was bei den alten Hasen noch so an Sammlerstücken im Keller steht." Und er habe sie überzeugen können, die Schätze nach Zschopau zu geben. "Zschopau hat einen sehr guten Ruf bei den Enduro-Fahrern", sagt Schachtschneider.
"Wir waren alle schon hier zu WM-Läufen. Und der Name "MZ" zieht auch." Daher sei es naheliegend gewesen, die Ausstellung im ehemaligen MZ-Werk einzurichten.
Besucher sind begeistert
Die vielen Besucherinnen und Besucher - viele selbst mit dem Motorrad angereist - waren begeistert vom neuen Museum am alten MZ-Standort. "Ich fahre schon immer MZ", sagt ein Mann in Motorradkombi. "Früher bin ich auch zu den Rennen hier und in Tschechien gefahren, da ist auch der Museumsbesuch eine 'Pflichtveranstaltung'." Er habe schon lange auf die Eröffnung des Museums gewartet.
Ein anderer, der Reste einer Gelände-MZ betrachtet, die als "Scheunenfund" drapiert sind, sagt lachend: "Die Teile würde ich am liebsten mitnehmen. Zu Hause bei mir wartet eine solche Maschine auf die Restaurierung und die Sachen sind mittlerweile sehr rar." Er sei aber wirklich beeindruckt, was hier auf die Beine gestellt wurde.
Auch zwei junge Mädchen, die, wie sie sagen, selbst Simson fahren, freuen sich an den Geländemaschinen. Ihre Mutter sagt, dass eigentlich eher die Männer der Familie vom Motorrad-Virus infiziert seien. "Da muss 'Frau' eben mit", lacht sie. Die Ausstellung sei sehr schön gestaltet.
Ehrenplatz für Steve McQueen
Eine eigene kleine Ecke ist Steve McQueen gewidmet. Steve McQueen - ein Motorradsportler, der den gleichen Namen trägt, wie der berühmte US-Schauspieler? Ja und nein, denn es ist der bekannte Schauspieler, der auch begeistert Auto- und Motorradrennen gefahren ist.
1964 startete McQueen sogar in Thüringen bei den "Sixdays" mit einer englischen "Triumph"-Maschine. Triumphieren konnte er mit dem schweren Motorrad allerdings nicht. Nach einigen Stürzen schied er aus, die Siege gingen an Simson- und MZ-Piloten aus der DDR. Im Museum kann man eine solche "Triumph" bestaunen, genauso wie eines der wenigen Bilder, die seinen Besuch als Motorradpilot hinter dem eisernen Vorhang bezeugen.
Solche und andere Rennsportgeschichten erzählen die Motorräder und andere Erinnerungsstücke im Enduro- und Geländesportmuseum. Im motorradverrückten Zschopau kann man sicher sein, immer jemand im Museum zu treffen, der auch eine solche Geschichte erzählen kann.
MDR (tfr)
Dieses Thema im Programm: MDR FERNSEHEN | SACHSENSPIEGEL | 15. Mai 2022 | 19:00 Uhr
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