Elf Prozent der Schulen in Sachsen von Schließungen betroffen
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Das Infektionsgeschehen an Sachsens Schulen nimmt kein Ende. Immer mehr Schulen müssen wegen Corona-Fällen schließen. Dass die neuen Maßnahmen der Landesregierung ausreichen, bezweifelt die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft. Die Landesvorsitzenden fordert weitere Maßnahmen im Kampf gegen das Virus.

- Corona-Tests an Schulen jetzt dreimal pro Woche und keine Schulbesuchspflicht mehr
- Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft hält Maßnahmen an Schulen für nicht ausreichend
- Gewerkschaft fordert CO2-Ampel, keine Abordnungen von Lehrkräften, mehr Kapazitäten im Schulverkehr
Rund Elf Prozent der öffentlichen Schulen in Sachsen sind derzeit wegen hoher Corona-Fallzahlen vollständig oder teilweise geschlossen. Laut einer Auflistung des Kultusministeriums sind 81 Einrichtungen teilweise und weitere 79 Schulen komplett zu. Insgesamt gibt es 1.400 öffentliche Schulen in Sachsen.
Mehr Tests, keine Schulbesuchspflicht mehr
Die Landesregierung hatte zuletzt auf die steigenden Infektionszahlen reagiert und am Freitag neue Regeln für Kitas und Schulen verabschiedet. Demnach sollen Schülerinnen und Schüler bis Weihnachten dreimal pro Woche getestet werden. Eine generelle Schließung der Einrichtungen soll es vorerst nicht geben. Temporären Schulschließungen oder eingeschränkter Regelbetriebe seien aber jetzt schon Alltag. Auch die Schulbesuchspflicht wurde vorerst ausgesetzt.
GEW: Maßnahmen reichen nicht aus
Diese Maßnahmen reichten angesichts der Corona-Fallzahlen nicht aus, kritisierte die Landesvorsitzende der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW), Uschi Kruse. "Ich habe aber meine Zweifel, inwieweit man die Präsenzschule aufrechterhalten kann", so Kruse. Bei dem derzeitigen Infektionsgeschehen wisse sie nicht, wie Schulschließungen vermeidbar sein sollten.
CO2-Ampel, keine Abordnungen von Lehrkräften
Laut Kruse seien weitere Maßnahmen, darunter CO2-Ampeln für Klassenzimmer und Luftfilter, nötig. Zudem müsse sichergestellt werden, dass es mehr Kapazitäten für den Schulverkehr gebe, damit sich Schülerinnen und Schüler nicht in Bussen ansteckten. Außerdem müssten Abordnungen von Lehrkräften ausgesetzt werden, damit Lehrkräfte nicht an verschiedenen Schulen unterrichten müssen und Infektionen so weitertragen könnten.
Kruse begrüßte, dass Grund- und Förderschulen seit Montag im eingeschränkten Regelbetrieb sind - Klassen und Gruppen werden dementsprechend strikt getrennt. Oftmals sei aber der Unterricht tagsüber in Klassen aber nicht gut mit der Nachmittagsbetreuung abgestimmt. Deshalb könne es dazu kommen, dass Schülerinnen und Schüler aus verschiedenen Klassen gemeinsam im Hort seien.
Quelle: MDR(mar)/dpa
Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN | Nachrichten | 22. November 2021 | 15:00 Uhr