Softwareentwicklung Generalstaatsanwaltschaft Dresden startet Forschungsprojekt zu Pflegebetrug
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Betrug bei Abrechnungen von Pflegekosten verursachen jährlich Schäden in Millionenhöhe. Die Verfolgung solcher Delikte ist laut Polizei langwierig und kompliziert, da oft nur handschriftliche Unterlagen vorliegen. Ein Forschungsprojekt will helfen, dass die Behörden Betrügereien leichter nachvollziehen können.

Künstliche Intelligenz und Algorithmen sollen in Zukunft Betrug in der Pflege verhindern helfen. Ziel ist die Entwicklung einer Software zur Erkennung und effektiven Strafverfolgung des Abrechnungsbetrugs in der Pflegebranche, teilte die Generalstaatsanwaltschaft Dresden mit. Im Forschungsprojekt "PflegeForensik" arbeitet die Behörde mit der Polizei Leipzig und dem Fraunhofer Institut für Techno- und Wirtschaftsmathematik Kaiserslautern zusammen.
Daten digitalisieren für Strafverfolgung
Laut Generalstaatsanwaltschaft bei der Strafverfolgung derzeit ein Problem, dass Belege meist über Papierunterlagen ausgestellt werden und nicht digital erfasst würden. Das habe eine aufwändige, handschriftliche Aufarbeitung zufolge, die die Strafverfolgung erheblich verlangsame. Das soll die Software in Zukunft ändern: Mit neuen Verfahren soll es möglich sein, auch handschriftliche und tabellarische Einträge automatisch zu digitalisieren. Das soll einen Abgleich von Dokumenten ermöglichen und Auffälligkeiten aufdecken. Das Bundesforschungsministerium fördert die auf zwei Jahre angelegte Entwicklung.
Hoher Bedarf
Der Bedarf nach einer solchen Software ist laut Polizei groß. Allein 2018 entstand im Pflegedienst bundesweit ein Abrechnungsbetrug in Höhe von knapp sieben Millionen Euro, wie die Polizei auf Basis von Daten des Verbandes der gesetzlichen Kranken- und Pflegekassen GKV mitteilte.
Quelle: MDR/bj/dpa
Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN | Nachrichten | 04. Oktober 2021 | 13:00 Uhr