Umwelt- und Lärmschutz Mehr als 600 Menschen protestieren in Leipzig gegen Flughafenausbau
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Eine Woche nach der Blockade des DHL-Frachtzentrums am Flughafen Leipzig-Halle gab es am Freitag erneute Proteste. Es geht um den weiteren Ausbau des Airports, aber auch um Solidarität mit den DHL-Blockierern. Diesmal steuerten die Demonstrierenden aber nicht den Flughafen selbst an, sondern die Leipziger Innenstadt.

Eine Woche nach einer Blockade am Airport Leipzig-Halle haben Gegner des geplanten Flughafen-Ausbaus erneut demonstriert. Mehrere Hundert Menschen versammelten sich am Freitagnachmittag in der Leipziger Innenstadt. Nach Angaben der Polizei nahmen in der Spitze etwa 650 Menschen teil.
Als Ziel des Aufzugs war ein Gebäude der Landesdirektion Sachsen vorgesehen - jener Behörde, die für die Genehmigung der Ausbau-Pläne zuständig ist. Letztlich steuerten die Protestierer dies aber nicht an, sondern beendeten die Demonstration unweit der Polizeidirektion Leipzig. Laut Polizei lief die Demo störungsfrei und friedlich.
Auch die Fridays-for-Future-Bewegung hatte ihre Teilnahme angekündigt und deshalb eigenen Aussagen zufolge ihre Gießaktion für Leipziger Bäume vorverlegt.
Matthias Zimmermann von der Bürgerinitiative (BI) "Gegen die neue Flugroute" sagte:
Die Geschichte des Ausbaus des Flughafens ist eine Geschichte von Lügen, Halbwahrheiten und nicht eingehaltenen Versprechen von Politik und Verwaltung gegenüber den Bürgern.
Die BI sei eigentlich im bürgerlich-konservativen Milieu verortet. "Aber wenn sachlich-fachliche Argumentation nicht mehr zählt, dann soll es halt so sein: unorthodoxe, kreative Demos und Protestaktionen."
Protest und Solidaritätsbekundung
Die Organisatoren wollten unter dem Motto "Flughafen Leipzig/Halle: Rückbau statt Ausbau - Solidarität mit den Klimaaktivist*innen!" nach eigenen Angaben verdeutlichen, dass es ihnen nicht nur um den Stopp des Flughafenumbaus zu einem noch größeren Frachtdrehkreuz geht, sondern auch um Rückhalt für die Aktivisten der Initiative "CancelLEJ".
Nächtliche Blockadeaktion
54 Anhänger der Initiative hatten in der Nacht zum vergangenen Sonnabend die Hauptzufahrt zum Logistikzentrum des Paketdienstleisters DHL am Flughafen Leipzig/Halle blockiert. Bei der angemeldeten Aktion forderten sie ebenfalls einen Ausbaustopp, ein Nachtflugverbot und eine Verkehrswende. Die Polizei schritt ein und nahm nach eigenen Angaben 51 Aktivisten in Gewahrsam, weil sie ihre Identität nicht preisgeben wollten.
Gegenseitige Vorwürfe
Die betroffenen Demonstranten kamen erst im Laufe des Wochenendes frei und warfen der Polizei vor, sie menschenunwürdig behandelt zu haben. Die Polizei wies dies zurück. DHL wiederum erstattete Anzeige gegen die Aktivisten, revidierte aber später seine Vorwürfe, unter anderem zu einem Schaden in Millionenhöhe wegen Lieferverzögerungen durch die Blockade.
Quelle: MDR/stt/dk/dpa
Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN | Regionalnachrichten aus dem Studio Leipzig | 16. Juli 2021 | 07:30 Uhr
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