Benedikt XVI. Papstbesuch vor zehn Jahren: Wallfahrtsort Etzelsbach nach wie vor Touristenmagnet
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Zehn Jahre nach dem Besuch des damaligen Papstes Benedikt XVI. ist das Interesse am Wallfahrtsort Etzelsbach im Eichsfeld immer noch riesig. Das Pilgerinformationszentrum neben dem Pilgerfeld und die Marienkapelle ist nach wie vor ein Muss für alle Eichsfeldtouristen. Auch viele Einheimische kommen in regelmäßigen Abständen zurück.

Vor zehn Jahren hatten dort fast 100.000 Gläubige eine Marienvesper mit Papst Benedikt XVI. gefeiert. Inzwischen macht auch jede Genussbus-Tour Station in Etzelsbach. Durch den Papstbesuch ist die Wallfahrtsstätte Etzelsbach noch bekannter geworden, sagt Ute Morgental vom Heimat- und Verkehrsverband HVE.
Bis 2011 wurde die kleine Kapelle vor allem mit der traditionellen Pferdewallfahrt in Verbindung gebracht. Das Thema Spiritualität sei ein inzwischen wichtiger Baustein bei der Vermarktung des Eichsfeldes und einzigartig in Thüringen. Neben Kirchen, Krippenweg und den bekannten Wallfahrtsorten spiele der Papstbesuch eine große Rolle.
Seit sieben Jahren Pilgerinformation
Nach dem Jahrhundert-Ereignis ist 2014 in Etzelsbach extra eine Pilgerinformation neu gebaut worden. Leiterin Marianne Kruse hat hier ihren Traumjob gefunden. Die 63-Jährige kennt ihre Besucher. "Viele sind damals dabei gewesen und regelmäßig auf der Suche nach Erinnerungen", sagt sie. Es gebe natürlich auch Gäste, die noch nie da waren.
Vor der Corona-Pandemie seien bis zu 10.000 Menschen gekommen, viele mit Reisebussen. Mittlerweile sind kleine Gruppen, Rad- und Fußwanderer in der Überzahl. Auf dem riesigen Pilgerfeld wächst Gras, damals war es extra für die Marienvesper hergerichtet worden.
Regelmäßige Marienvesper und Jahresgedenken
Seit 2011 wird an der Marienkapelle Etzelbach von Juni bis Ende September immer sonntags eine Marienvesper gefeiert. Wie das Jahresgedenken am 23. September erinnert die Vesper an das Jahrhundertereignis.
Papst-Brot und Papst-Straße
In Heiligenstadt wird seit zehn Jahren in der Bäckerei Fromm "Papstbrot" gebacken. Das Mehrkornbrot mit zehn Prozent Schrotanteil ist auch bei Kindern beliebt. Beinahe hätte es auch eine "Papst-Straße" gegeben. Die Straße von Beuren zur Burg Scharfenstein ist tatsächlich erneuert worden, erinnert sich der damalige Thüringer Bauminister Gerold Wucherpfennig.
Für den Papstbesuch wurde sie aber nicht gebraucht, weil die ursprünglichen Pläne für eine Marienvesper auf Scharfenstein später wieder ad acta gelegt wurden. Der Spitzname "Papststraße" bleibt seitdem.
"Religion ist nach dem Papstbesuch wieder fröhlicher geworden", sagt Landrat Werner Henning (CDU) 10 Jahre nach dem Besuch. "Religion als ein Synonym für Gemeinschaft und ein Kontrast zur Politik, die weithin Meckern ist".
Papst in der Schublade
Viele Papst-Besucher haben auch eine Schublade oder Kiste für ihre ganz persönlichen Papst-Erinnerungen wie das Halstuch, den Rosenkranz oder das Fähnchen. Damit auch noch die Enkel verstehen, was am 23. September 2011 im Eichsfeld passiert ist.
Quelle: MDR THÜRINGEN
Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN | MDR THÜRINGEN JOURNAL | 23. September 2021 | 19:00 Uhr
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