Gebäude durchsucht Razzia in Sondershausen: Schleuser sollen schwangere Vietnamesinnen vermittelt haben
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In Sondershausen hat die Bundespolizei ein Gebäude durchsucht. Mehrere Personen stehen in dem Verdacht, schwangere Frauen aus Vietnam nach Deutschland geschleust zu haben, um sie an deutsche Männer zu vermitteln, die die Schwangerschaft anerkennen.

Bei einem Großeinsatz der Bundespolizei gegen vietnamesisch-stämmige Schleuser ist auch ein Gebäude in Sondershausen durchsucht worden. Deutschlandweit gab es demnach zufolge am Mittwochmorgen mehr als 40 Razzien in Berlin, Brandenburg und Thüringen. Dabei ging es um den Verdacht des gewerbsmäßigen Einschleusens von vietnamesischen Frauen und die Vermittlung von sogenannten Scheinvaterschaften in 36 Fällen.
Vorwurf: Schwangere Frauen aus Vietnam nach Deutschland geschleust
Im Zentrum der Ermittlungen steht laut Polizei eine 52-jährige Vietnamesin, die in Berlin lebt. Sie soll schwangere Vietnamesinnen an deutsche Männer vermittelt haben, die die Vaterschaft ihres Kindes übernehmen. Dafür sollen sie bis zu 6.000 Euro bekommen haben. Die vietnamesischen Frauen müssen bis zu 10.000 Euro zahlen.
Ermittelt wird auch gegen 18 Männer mit deutscher Staatsbürgerschaft und 23 weitere vietnamesische Frauen. Laut Polizei wurden Smartphones und Unterlagen sichergestellt. Einem Bericht des Rundfunks Berlin-Brandenburg (rbb) zufolge soll es sich bei den Männern zum Teil um vorbestrafte Kriminelle handeln.
Staatsbürgerschaft nach Anerkennung der Vaterschaft
Seit 1993 haben nichteheliche Kinder nach der Vaterschaftsanerkennung durch einen deutschen Staatsbürger einen Anspruch auf die deutsche Staatsbürgerschaft. Die Mütter erhalten als Erziehungsberechtigte ein Aufenthaltsrecht - mindestens bis zum 18. Lebensjahr der Kinder.
Quelle: MDR(jml)
Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN - Das Radio | Nachrichten | 01. Dezember 2021 | 09:00 Uhr