Digitaler Dorfladen 24-Stunden-Markt in Grabe kann gebaut werden
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In Thüringen sprießen sie gerade aus dem Boden: kleine Märkte, die 24 Stunden, sieben Tage die Woche geöffnet haben und ohne Personal auskommen. Einkaufen auf dem Land soll so wieder möglich werden. Jetzt wird auch im Mühlhäuser Ortsteil Grabe ein solcher Markt gebaut.

Im Mühlhäuser Ortsteil Grabe kann ein digitaler 24-Stunden-Markt gebaut werden. Der Stadtrat stimmte am Mittwochabend in nichtöffentlicher Sitzung zu, sich an dem Laden finanziell zu beteiligen. Der Markt kostet 451.000 Euro, die Stadt stemmt davon einen Eigenanteil von 107.000 Euro. Das Land Thüringen fördert den Markt mit 200.000 Euro. Laut der Stadt Mühlhausen kann nun der Bauantrag gestellt werden.
Der Ortschaftsbürgermeister von Grabe, Karsten Lutze (CDU), reagierte erleichtert auf den Stadtratsentscheid. Der Markt sei ein wichtiger Baustein für die Lebensqualität auf dem Land. Gebaut und betrieben wird der Laden von Emmas Tag- und Nachtmarkt GmbH aus Erfurt des Unternehmers Mario Demange.
Einlass mit Chipkarte, kein Personal
Der digitale Laden soll Menschen in ländlichen Regionen eine Einkaufsmöglichkeit bieten, vor allem da, wo Märkte verschwinden, weil sie sich nicht rentieren. Das Prinzip ist einfach: Der digitale 24-Stunden-Markt hat von Montag bis Sonntag rund um die Uhr geöffnet. Wer den Laden nutzen möchte, meldet sich zuvor an und erhält dann eine Chip-Karte, mit der Zutritt zum Markt erlangt wird.
Danach können wie gewohnt Lebensmittel eingekauft werden. Gezahlt wird an Selbstbedienungskassen, wie sie immer häufiger auch in größeren Läden oder Drogerien zu finden sind. Somit kommt der Markt ohne Personal aus - abgesehen von Reinigungs-, Wartungs- oder Lieferpersonal.
Erster digitaler Dorfladen in Altengottern
Der erste digitale 24-Stunden-Dorfladen wurde in Thüringen im vergangenen Jahr in Altengottern eröffnet. In weiteren Thüringer Gemeinden entstehen gegenwärtig Läden dieser Art oder sind geplant - so in Kammerforst, Nägelstedt oder Ettersburg. Es gibt aber auch andere Modelle. So nahm Zella in der Rhön kürzlich die erste Hürde für einen 24-Stunden-Dorfladen, der nach dem Genossenschaftsprinzip funktioniert. Das Geschäftsmodell stammt vom Bremer Handelsunternehmen Enso.
Das Land Thüringen fördert diese Selbstbedienungsläden mit mehr als zwei Millionen Euro. Bis zum Sommer wurden in Thüringen Fördermittel für 24 solcher Tag- und Nachtläden beantragt.
Quelle: MDR THÜRINGEN/sar
Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN - Das Radio | Regionalnachrichten | 07. Oktober 2021 | 16:30 Uhr
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