Waldzoo Gera Aus Afrika nach Ostthüringen: Neuer Tierpark-Chef zieht Zwischenbilanz
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Im August kam Florian Weise aus Afrika an die Weiße Elster. Seitdem leitet er den größten Tierpark in Ostthüringen, den Waldzoo in Gera. Gemeinsam mit seinem Team freut er sich über einen neuen Besucherrekord in diesem Jahr. Und die Gäste sollen wiederkommen. Deshalb will Weise den Tierpark noch attraktiver machen.

Ein grauer Dezembermorgen im Waldzoo in Gera. So früh sind noch keine Besucher unterwegs. Für die Mitarbeiter aber gibt es viel zu tun, sie reinigen die Gehege und füttern die Tiere. Tierpark-Chef Florian Weise macht einen seiner seltenen Rundgänge durch den gesamten Park. Meistens fehlt die Zeit, um überall vorbei zu schauen. Nach vier Monaten Amtszeit kennt Florian Weise seinen Aufgabenbereich, trotzdem ist für ihn immer noch viel Neues dabei.
Es ist spannend. Infrastruktur, Personal, Tierbestand… In den letzten Monaten habe ich viel gelernt.
Etwa 500 Tiere leben hier im Waldzoo, viele von ihnen sind heimische Arten. Exoten sind eher die Ausnahme. Und das soll auch so bleiben, denn Florian Weise will den Besuchern die Tiere in ihren Naturräumen zeigen. Dazu sollen die Gäste möglichst nah an die Tiere, zum Beispiel in begehbaren Gehegen.
Die gibt es hier schon, zum Beispiel bei den Berberaffen. Das Affengehege zieht viele Besucher an. Vor allem Kinder wollen nah an die Tiere heran. Das sorgt manchmal auch für Turbulenzen, wenn Besucher die Warnschilder ignorieren und dann der Autoschlüssel auf einen Baum entführt wird, berichtet Weise. Dann müssen die Mitarbeiter die Tiere wieder herunterlocken, und das kann dauern.
Meistens geht aber alles gut.
Die Leute lieben unsere Affen. Sie wollen wissen, wie sie sich anfühlen, wie sie riechen.
Größeres Gehege für die Löwen
Die Tiere anfassen - nebenan geht das leider nicht, denn im Zentrum des Tierparks ist das Löwengehege. Dort leben seit April die drei Geschwister Sari, Mali und Mufassa. Sie kamen aus Magdeburg nach Gera. Dort haben die Besucher sie von Anfang an ins Herz geschlossen. Ihre Anlage ist für die Löwenfamilie zwar eigentlich groß genug. Trotzdem sollen sie bald noch mehr Platz erhalten. Seit Ende November steht das Nachbargehege leer. China-Leopardin Orpha lebte dort und musste im stolzen Alter von 18 Jahren wegen eines Tumors eingeschläfert werden. Jetzt soll die Anlage komplett umgestaltet werden.
Klimagarten mitten im Tierpark
Gleich nebenan ist eine ehemalige Waldfläche. Wie eine offene Wunde mitten im Park sieht sie aus, seit ein Sturm 2018 viele Bäume umstürzen ließ. Jetzt wuchern hier die Brombeerhecken. Doch Florian Weise will hier mit seinem Team einen Klimagarten schaffen.
Es soll einen Teich geben, Spielelemente, und die längste Rutsche von Gera. Ein Platz für die ganze Familie.
Hier sollen die Besucher auch viel über das Klima lernen. Deshalb wollen sie hier 30 verschiedene, hitzeresistente Baumarten pflanzen, außerdem ist eine Schmetterlingswiese geplant. An einem Modellfluss können die Besucher die Kraft des Wassers erleben. Eine Studentin der Fachhochschule Erfurt hat den Klimagarten geplant. Jetzt muss noch der Stadtrat über die Pläne entscheiden.
Neuer Besucherrekord
Im Stadtrat sieht man die Entwicklung des Waldzoos positiv. In diesem Jahr wurde ein neuer Besucherrekord aufgestellt. Fast 180.000 Gäste kamen in den Tierpark oder nutzten dort die Parkeisenbahn. Und das, obwohl die Saison coronabedingt erst Mitte April starten konnte.
Da möchte ich auch mal meinen Mitarbeitern und den Leuten von der Parkeisenbahn danken.
Pläne und Ideen hat Florian Weise viele. Die reichen für die nächsten 20 Jahre, wie er sagt. Ein paar davon möchte er gern schon im nächsten Jahr umsetzen. Dann wird der Tierpark 60 Jahre alt. Das wollen sie hier Anfang Juli mit einem großen Fest feiern.
Quelle: MDR
Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN | MDR THÜRINGEN JOURNAL | 14. Dezember 2021 | 19:00 Uhr
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