Hildburghausen Neue Ticket-App für den Nahverkehr im Test
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Ab 2022 soll man mit der Fairtiq-App thüringenweit den Nahverkehr nutzen können. Bislang befindet sich die App allerdings noch in der Testphase. Unser MDR THÜRINGEN-Reporter Tino Geist hat sie in Hildburghausen schon einmal ausprobiert.

Wie heißt es so schön: Eine Busfahrt, die ist lustig! Leider hört der Spaß bei vielen Reisenden schon beim Ticketkauf auf. Wer in Thüringen Busfahren will, muss sich oft erst einmal durch einen regelrechten Tarifdschungel kämpfen. Auf lange Sicht soll damit Schluss sein: Ein Handyticket soll Abhilfe schaffen. Nicht nur für den Bus, sondern auch für die Bahn.
Testphasen in Hildburghausen und Nordhausen
Mit der Smartphone-App "Fairtiq" sollen Fahrgäste 2022 thüringenweit Bus- und Bahnfahrten bezahlen können. Bislang konnte "Fairtiq" nur im Gebiet des Verkehrsverbundes Mittelthüringen (VMT) genutzt werden, das von Gotha über Erfurt und Jena bis Gera reicht. Seit dem 1. Juli wird die App zusätzlich auch im Kreis Hildburghausen und im Stadtverkehr in Nordhausen erprobt. Partner in der Testphase sind die Unternehmen Werra-Bus und Südthüringen-Bahn sowie die Verkehrsbetriebe Nordhausen.
Für Nutzer komplizierte Testphase
Für unseren Test habe ich mir die Stadtlinie in Hildburghausen ausgesucht. Vor der Fahrt habe ich mir die "Fairtiq" App auf dem Handy installiert und eingerichtet. Da es sich allerdings um eine Testphase handelt, gilt dort zunächst auch nur eine Testversion der App. So müssen sich Reisende in der Testphase die App "FTQ Lab" installieren. Außerdem ist für die Einrichtung ein Code notwendig. Diesen erhalten die Nutzer unter anderem auf den Websiten der beteiligten Nahverkehrsunternehmen.
Wichtig: App aktivieren und beenden
Ist die richtige App gefunden und eingerichtet, geht alles relativ einfach. Die App erkennt automatisch die Haltestelle. Vor dem Einsteigen muss die App nur aktiviert werden. Der Busfahrer kann das Ticket ebenfalls per App kontrollieren. Nach dem Aussteigen muss die Fahrt in der App händisch beendet werden. Man checkt sozusagen aus, ähnlich wie bei Verleihdiensten von Fahrrädern oder E-Scootern. Hat man das Auschecken vergessen, erinnert einen die App später noch einmal. Nun wird der Fahrpreis automatisch berechnet und zum Beispiel von der vorher registrieren Kreditkarte oder einem anderen Zahlungsmittel abgebucht.
Separate Tarife in der App
Für meine Fahrt mit der Stadtlinie in Hildburghausen zahle ich 1,26 Euro. Das normale Ticket am Automaten hätte mich 1,40 Euro gekostet. Für den E-Tarif gelten separate Tarifbestimmungen. Als Berechnungsgrundlage für eine Fahrt in der Testregion Hildburghausen gilt: Der Ticketpreis setzt sich aus einem Grundpreis pro Fahrt (1,05 Euro) und einem Arbeitspreis pro angefangenem Luftlinien-Kilometer (0,21 Euro) zwischen Start- und Zielhaltestelle zusammen. Maximal werden pro Tag 18 Euro abgerechnet.
Noch nicht alle Tickets in der App erhältlich
Monatskarten, Fahrradkarten oder Gruppenrabatte sind nicht Bestandteil der Testphase. Diese müssen am Automaten, beim Busfahrer oder im Service-Center gebucht werden. Die Testphase im Landkreis Hildburghausen und im Stadtverkehr in Nordhausen dauert noch bis Ende des Jahres. Danach wollen die beteiligten Unternehmen Bilanz ziehen.
Testfazit
Durch die Testphase ist die App etwas komplizierter als sie es im Normalbetrieb wäre. Ihr klarer Vorteil: Wenn man nicht regelmäßig im Nahverkehr unterwegs ist und sich mit dem jeweils geltenden Tarifsystem auskennt, senkt sie die Hürde, einfach mal spontan den Bus oder die Bahn zu nehmen. Gerade für junge, handyaffine Menschen wird der Nahverkehr dadurch attraktiver.
Quelle: MDR THÜRINGEN, dg
Dieses Thema im Programm: MDR FERNSEHEN | Thüringenjournal | 28. Juni 2021 | 19:00 Uhr
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