Erdgaslieferung Nord Stream 2 erstmals mit Gas befüllt
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In die Ostseepipeline Nord Stream 2 ist das Gas gefüllt worden. Praktisch könnte damit noch im Oktober das erstmals Erdgas durch die Trasse nach Deutschland geliefert werden. Einen offiziellen Starttermin gibt es dennoch nicht.

- Nord Stream 2 mit erstem Gas befüllt.
- Mecklenburg-Vorpommern sagt, für Start sei alles bereit.
- Bundesnetzagentur prüft noch.
- Russland verspricht Entspannung auf dem Gasmarkt.
Die Ostseepipeline Nord Stream 2 ist erstmals mit Gas befüllt worden. Das teilte die Nord Stream 2 AG mit. Die Erstbefüllung sei notwendig, bevor der Gastransport beginnen könne. Wann dies soweit ist, teilte das Unternehmen nicht mit. Experten rechnen jedoch damit, dass die Lieferung noch im Oktober beginnt.
Mecklenburg-Vorpommern: Unterlagen für Start liegen vor
Wie das Energieministerium Mecklenburg-Vorpommern am Montag mitteilte, liegen die notwendigen Unterlagen für die Inbetriebnahme vor. In Sassnitz-Mukran endet die Gasleitung. Auch die zuständige dänische Behörde erklärte, die Voraussetzungen für den Betrieb zumindest eines Strangs seien erfüllt.
Bundesnetzagentur: Wir prüfen noch
Bei der Bundesnetzagentur läuft nach deren Angaben hingegen noch ein Zertifizierungsverfahren. Darin geht es darum, die Nord Stream 2 AG gemäß einer EU-Richtlinie als unabhängigen Transportnetzbetreiber anzuerkennen. Die Behörde hat für die Entscheidung noch bis Anfang Januar Zeit. Sollte Nord Stream 2 den Gastransport vor Abschluss dieses Verfahrens aufnehmen, könnte die Bonner Behörde Bußgelder verhängen.
Pipeline soll 55 Milliarden Kubikmeter Gas liefern
Gazprom hatte bereits vor mehr als drei Wochen mitgeteilt, dass die Pipeline fertiggestellt sei. Die russische Regierung erklärte, die Inbetriebnahme könne zur Entspannung auf dem Gasmarkt in Europa beitragen. Durch die 1.230 Kilometer lange Pipeline sollen künftig jährlich 55 Milliarden Kubikmeter Gas geliefert werden. Damit können nach Angaben der Betreibergesellschaft 26 Millionen Haushalte versorgt werden.
Pipeline-Projekt international umstritten
Das Projekt ist international umstritten. Kritiker äußern die Befürchtung, Russland könne die Pipeline für geopolitische Zwecke missbrauchen, weil es sich so unabhängiger von der Ukraine als wichtiges Transitland mache. Die USA verzögerten den Bau immer wieder durch die Androhung von Sanktionen gegen beteiligte Firmen. Washington argumentierte, Europa, insbesondere Deutschland, mache sich zu abhängig von russischem Gas. Eine deutsch-amerikanische Vereinbarung sieht vor, dass Russland mit Sanktionen belegt wird, sollte die Pipeline als geopolitische "Waffe" genutzt werden.
Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL RADIO | 04. Oktober 2021 | 17:30 Uhr
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