Fußball | Bundesliga RB-Neuling David Raum fehlt noch die Anbindung an Tedescos Spiel
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Domenico Tedesco höchstpersönlich überzeugte Nationalspieler David Raum von seinem Transfer nach Leipzig. Bisher läuft jedoch der Spielaufbau am teuersten Neuzugang des Sommers vorbei. Das hat Folgen für die Ergebnisse.
Es ist wohl auch RB Leipzigs Transferaktivitäten geschuldet, dass Geschäftsführer Oliver Mintzlaff mit dem Saisonstart der Mannschaft alles andere als zufrieden ist. Mit Timo Werner und David Raum verpflichtete Rasenballsport in diesem Sommer gleich zwei deutsche Nationalspieler – und das, obwohl der von Mintzlaff seit Langem angekündigte Sportdirektor noch immer nicht gefunden ist.
Tedesco überzeugte Raum von Leipzig
Im Interview mit dem Fußballmagazin "Kicker" berichtet Raum nun, wie seine Verpflichtung ablief. Kaderplaner Christopher Vivell, Mario Gomez als Technischer Direktor von Red-Bull-Soccer und Cheftrainer Domenico Tedesco besuchten den 24-Jährigen im Urlaub auf Ibiza. Insbesondere Tedesco habe ihn spüren lassen, wie wichtig RBL der Transfer war, schwärmt Raum. "Mit dem Trainer hat es gleich gefunkt. Mir wurde eine Powerpoint gezeigt mit meinen Stärken und wie ich ins Spielsystem passen würde", fährt er fort.
Mit dem Trainer hat es gleich gefunkt. Mir wurde eine Powerpoint gezeigt mit meinen Stärken und wie ich ins Spielsystem passen würde.
Noch nicht eingebunden
Unter Tedesco spielt Leipzig mit einer Dreier- beziehungsweise Fünferkette. Raum gibt den Schienenspieler auf der linken Seite. "Ich kann auf dem Flügel hoch und runter marschieren, was meine Stärke ist", analysiert Raum. Und er marschiert. Während der 1:2-Niederlage beim 1. FC Union legte Raum mit 11,9 Kilometern die längste Strecke auf Leipziger Seite zurück. Die versprochene Einbindung in das Leipziger Spiel ist trotz seiner Eckstoß-Vorlage zum 1:2-Anschlusstreffer aber noch Theorie. In den 90 Minuten am Samstag hatte Raum nur 75 Ballkontakte, der zur zweiten Halbzeit eingewechselte Marcel Halstenberg kam auf 70.
Matchplan nicht eingehalten
Gegen Union lag das auch an seinen Hintermännern in der Dreierkette. Zu oft spielten die Verteidiger nicht auf die Außenbahn zu David Raum, sondern durch die Spielfeldmitte, laut Tedesco eine "giftige Zone". Der Trainer schimpfte: "Das Problem war nicht der Matchplan, sondern seine Einhaltung." Gut zu beobachten vor beiden Toren. Raum und sein Flügelverteidiger Benjamin Henrichs waren angehalten, sich sehr offensiv zu positionieren, um die kompakten Berliner auseinander zu ziehen und Lücken zu reißen. Jeweils verlor RBL aber den Ball in der Zentrale. So wurde der Weg in die Defensive für Raum und Henrichs besonders lang. Das Ergebnis waren zwei Kontergegentore und die kläglich wirkende Restverteidigung. Raum konnte jeweils nur hinterhersprinten.
Raum übt Selbskritik
Im "Kicker"-Interview gibt sich der Nationalspieler selbstkritisch. Er werde weiter an der besseren Erfüllung von Defensivaufgaben arbeiten, verspricht Raum, denn "da habe ich sicher Verbesserungsbedarf." Gelingt es Tedesco in den kommenden Spielen besser, die Mannschaft vom Matchplan zu überzeugen, sollten diese Schwächen allerdings kaum ins Gewicht fallen. Dazu gehört es, das Flügelspiel zu verbessern und damit endlich den Wunschspieler David Raum besser zu integrieren. Der verspricht: "Wenn sich das erstmal eingespielt hat, wird es super funktionieren." Nach zwei Punkten aus drei Ligaspielen bleibt dafür in Anbetracht der Leipziger Ansprüche nicht mehr viel Zeit.
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Till Oppermann (mit Matrial von "Kicker")
Dieses Thema im Programm: MDR FERNSEHEN | MDR Aktuell | 22. August 2022 | 17:45 Uhr
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