Denkste Warum die Sonne am Horizont so riesig erscheint
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Was für wundervolle Farben. Rot, gelb, orange, vielleicht noch ein paar weiße oder graue Wolken, die das Licht brechen. Der Sonnenuntergang ist in diesen Tagen ein unglaubliches Spektakel. Wenn die Sonne dann dem Horizont entgegensinkt, wirkt sie geradezu riesig. Wer dann allerdings mit seinem Smartphone ein Foto macht, ist hinterher ziemlich enttäuscht. Denn dort sieht er die Realität. Denn die Sonne – genau wie der Mond - ist nicht größer, wenn sie auf- oder untergeht.
Um es gleich vorweg zu sagen. Es ist keine Verschwörung, die da läuft. Unser Gehirn spielt uns allerdings einen Streich, zusammen mit unserem Auge. Und das geht so:
Wissen wir, wie groß ein Gegenstand (Mensch/Gebäude) ist, kann das Gehirn über den Winkel die Größe abschätzen. Oder umgekehrt: Kennen wir die Entfernung, kann das Gehirn aus dem Sehwinkel die Größe abschätzen.
Erscheinen also zwei Objekte – z.B. ein Auto und ein mehrstöckiges Haus – gleich groß, weiß unser Gehirn, dass es umrechnen muss: Das Auto ist viel näher bei uns als das Haus. Das ist bei Sonne - oder Mond - viel schwieriger. Sehen wir sie am Horizont, können wir sie zum Haus oder einem Baum im Vordergrund einordnen, vor allem, wenn wir uns selbst bewegen. Baum, Haus, Auto verschieben sich dann sehr deutlich. Die Sonne im Vergleich zum Horizont kaum. Und zwischen dem Horizont und der Sonne finden wir keine Hinweise auf die Tiefe des Raums, auf die tatsächliche Entfernung. Mit diesem Bezugssystem kommen wir allerdings nur bedingt weiter.
Das Gehirn braucht also eine andere Orientierung. Und das ist unser Himmelsgewölbe, in unserer Vorstellung eine abgeflachte Kugel. Das bedeutet: wenn Sonne oder Mond am Rand der Kugel stehen – bei Auf – und Untergang – sind sie weiter weg als wenn sie im Zenit über uns stehen. Und das rechnet unser Gehirn mit ein: Wenn die Sonne so weit weg ist, muss sie größer sein.
Dieses Thema im Programm: MDR S-ANHALT | Sachsen-Anhalt heute | 10. Oktober 2018 | 19:00 Uhr