Nach Tod von Opfer Überdosis Kokain verabreicht: Ex-Chefarzt erneut verurteilt
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Mehrere Frauen hatte der ehemalige Handchirurg heimlich unter Drogen gesetzt und vergewaltigt. Eine damals 38-Jährige aus Schönebeck starb an einer Überdosis, war zuvor aber noch in einem Krankenhaus behandelt worden. Die Kosten dafür wollte sich die Krankenkasse des Opfers vom Täter erstatten lassen. Das Magdeburger Landgericht hat der Klage jetzt "vollumfänglich" stattgegeben.

Ein früherer Chefarzt aus Halberstadt ist in einem Zivilprozess erneut verurteilt worden. Er muss nun die Krankenhausrechnung eines seiner Opfer begleichen. Der Mediziner hatte mehrere Frauen mit Kokain gefügig gemacht und vergewaltigt. Dafür war er 2019 vom Landgericht Magdeburg zu neun Jahren Haft mit anschließender Sicherungsverwahrung verurteilt worden.
Frau wiederbelebt und ins Krankenhaus gebracht
Den neuerlichen Prozess am Magdeburger Landgericht hatte die Krankenkasse einer Frau aus Schönebeck angestoßen. Der ehemalige Arzt hat auch ihr laut Gericht bei einem "ansonsten einvernehmlichen sexuellen Kontakt" heimlich Kokain verabreicht. Die damals 38-Jährige war an der verabreichten Überdosis gestorben. Zuvor war sie jedoch noch wiederbelebt und ins Krankenhaus gebracht worden.
Ehemaliger Arzt muss Krankenhausrechnung übernehmen
Die Kosten dieses Aufenthalts in Höhe von rund 13.000 Euro wollte sich die Krankenkasse vom Angeklagten erstatten lassen und hat jetzt vom Gericht Recht bekommen. Der damalige Chefarzt muss die Rechnung übernehmen.
Es war nicht das erste Urteil dieser Art gegen ihn. Im März 2021 verurteilte das Oberlandesgericht Naumburg den früheren Arzt dazu, die Beerdigungskosten für das Todesopfer in Höhe von gut 8.500 Euro sowie ein Hinterbliebenengeld an den Ehemann und den Sohn der Verstorbenen in Höhe von je 10.000 Euro zu zahlen.
MDR (Susanne Ahrens, Daniel Salpius)
Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN-ANHALT – Das Radio wie wir | 18. Oktober 2022 | 13:00 Uhr