Spendenkampagne DDR-Filmstar Gojko Mitić unterstützt Karl-May-Museum beim Spendensammeln
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Im Radebeuler Karl-May-Museum bröckelt langsam der Putz von den Wänden. Das Dach ist undicht, die Depots der Museumssammlung sind zu klein und das Museum soll auch für Menschen mit Behinderung zugänglicher werden. Um die dringend notwendigen Bauarbeiten zu bewerkstelligen, hat das Museum am Dienstag eine Spendenkampagne gestartet - mit prominenter Unterstützung von DDR-Indianerschauspieler Gojko Mitić.

Etwa 8,5 Millionen Euro soll die Instandsetzung und die Erweiterug des Karl-May-Museums in Radebeul kosten, wie Geschäftsführer Volkmar Kunze bei der Vorstellung der Kampagne "Rettet Shatterhand!" sagte. Geplant sind ein Neubau sowie die Sanierung der historischen Gebäude "Villa Shatterhand" und "Villa Bärenfett".
Millionensumme für Ausbau benötigt
Sechs Millionen Euro sollen aus öffentlichen Mitteln kommen, für den Rest wolle man Spenden sammeln. Um die Kampagne ins Rollen zu bringen, hat sich das Haus prominente Unterstützung gesichert. DDR-Filmstar und Regisseur Gojko Mitić ist der erste Schirmherr der Aktion, weitere Prominente sollen schon bald folgen, hieß es.
Gojko Mitić als erster prominenter Schirmherr
Mitić spielte in der DDR in zahlreichen Defa-Verfilmungen verschiedene Indianer-Persönlichkeiten und engagiert sich für den Erhalt des Erbes von Karl May. Es sei "bewegend" an den Ort zurückzukehren, an dem Karl May seine Geschichten verfasst hat, sagte Mitić. "Das Lesen der Bücher hat mich zu den Indiandern geführt", so der Schauspieler. Das zu erhalten, sei eine wunderbare Sache. "Klar bin ich dafür zu haben", so Mitić.
Nach der Vorstellung der Spendenaktion legte der Schauspieler direkt selbst Hand an - und zwar mit einem Bagger. Für den neuen Museumskomplex an der Meißner Straße in Radebeul müssen alte Gebäude weichen. Diese Abrissarbeiten übernahm Mitić aus der Führerkabine eines Abriss-Riesen. Mit dem zerstörte er die Giebelwand eines Hauses auf dem Gelände des jetzigen Museums. Die Grundsteinlegung für den Neubau ist für 2024 geplant. Spätestens zum 100. Geburtstag des Museums 2028 soll das gesamte Projekt abgeschlossen sein.
Bedeutendste Sammlung zu indigenen Völkern
Das Museum beherbergt nach eigenen Angaben eine der bedeutendsten Sammlungen zu indigenen Völkern. Im früheren Wohnhaus von May werden sein Leben und Werk vorgestellt. Rund 4.000 Objekte zählen demnach zum Bestand, bisher ist aber nur ein kleiner Bruchteil davon öffentlich zu sehen. Im Zuge der Sanierung wolle man auch die Depots vergrößen, um die wichtigen indigenen Kulturschätze angemessen aufbewaren zu können, so der Geschäftsführer des Karl-May-Museums, Volkmar Kunze.
MDR (bj)/epd
Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN | Sachsenspiegel | 05. April 2022 | 19:00 Uhr