Ausstellung Die Stadt Torgau empfängt zur Sächsischen Landesgartenschau
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In diesem Jahr richtet die Renaissancestadt Torgau die Sächsische Landesgartenschau aus. Das Motto "Natur - Mensch - Geschichte" verrät bereits, dass es um mehr als Pflanzen geht. Bis Anfang Oktober läuft die Veranstaltung. Im Vorfeld hat sich die Stadt in Nordsachsen umfassend aufgehübscht, aber es gab auch einige Pannen und Probleme, die für Aufsehen gesorgt haben.

- Blumenpracht, Musik und Gottesdienste - schon das Eröffnungswochenende hat viel zu bieten.
- Für die Stadt Torgau ist die Landesgartenschau ein Riesenprojekt: Mittels einer zweistelligen Millionensumme wurde gepflanzt, erneuert und gebaut.
- In den nächsten 170 Tagen sind insgesamt etwa 800 Veranstaltungen im Rahmen der Landesgartenschau geplant.
Die 9. Sächsische Landesgartenschau ist am Sonnabend in Torgau im Landkreis Nordsachsen eröffnet worden. Sie sei "eine wunderbare Gelegenheit, Kraft und Zuversicht zu ziehen für das, was wir gemeinsam erreichen können", sagte Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer in seiner Rede. Pünktlich zum erhofften Besucheransturm von Auswärts hat die Stadt Torgau vor wenigen Tagen den neuen Bahnhof eröffnet. Die Landesgartenschau findet auf 24 Hektar statt. Es gibt 15 wechselnde Blumenschauen, Themengärten und Baumschul-Ausstellungen.
Highlights am Eröffnungswochenende
Neben der bunten Blumenpracht von insgesamt 70.000 Frühblühern und 50.000 Sommerblumen wird am Eröffnungswochenende viel Musik geboten - von Rock bis Klassik. Am Sonntag wird ein ökumenischer Eröffnungsgottesdienst gefeiert, der vom evangelischen Regionalbischof Johann Schneider, dem katholischen Pfarrer Ulrich Schade aus Eilenburg und Oberkirchenrat Christoph Seele von der Landeskirche Sachsen gemeinsam gestaltet wird.
Viele Millionen Euro für die Stadtentwicklung
Nach Angaben der Stadt hat Torgau Investitionen in zweistelliger Millionenhöhe für die Vorbereitung und Durchführung der Landesgartenschau 2022 umgesetzt. Davon hat die Stadt 15 Prozent als Eigenanteil aufgebracht. Diese wurden unter anderem verwendet, um den Stadtpark - das Glacis - neuzugestalten und mit kleinen Besonderheiten auszustatten. Dazu gehören unter anderem hölzerne Riesenkraniche. Hinzu kommen gut 13.000 Quadratmeter neue Wege, die angelegt wurden, und 513 Bäume und fast 10.000 Sträucher, die in die Erde gebracht wurden.
Vorbereitungen nicht immer reibungslos gelaufen
Wie fast jedes Großprojekt in Deutschland sind auch die Vorbereitungen für die Landesgartenschau in Torgau nicht ohne Schwierigkeiten verlaufen. Neben der Corona-Pandemie hatten Schnee und Eis sowie ein Munitionsfund im Frühjahr 2021 die Bauarbeiten eine Zeit lang zum Stillstand gebracht. Großes Aufsehen im November 2021, als eine Frau mit Hund über einen neu angelegten Weg mit Kunststoffbelag lief, der zu einem neu errichteten Spielplatz gehört. Der Kunststoff des Belags hätte erst drei Wochen lang aushärten müssen. Der Schaden belief sich laut Stadt auf mindestens 170.000 Euro. Alles musste von Grund auf erneuert werden.
Brücken-Zankapfel und Maulwurfproblem
Dann gab es noch das Problem mit der Fußgängerbrücke: Einwohner sollen über diese ohne Umwege von der Innenstadt in den nördlichen Teil Torgaus kommen, ohne das Gelände der Landesgartenschau überqueren zu müssen. Doch die Brücke ist nicht barrierefrei. Wegen der Einwände der Bürgerinnen und Bürger sind nun zwei Tore als Durchlass eingerichtet worden.
Bis kurz vor Eröffnung hielten außerdem noch Maulwürfe die Veranstalter in Atem: Am Kreisverkehr der Bundesstraße 182 sollten Fundamente für Werbeschilder in den Boden gebracht werden, aber weil der Maulwurf eine streng geschützte Art ist, mussten auch dort die Bauarbeiten erst einmal ruhen.
Programm der kommenden Wochen
Das Rahmenprogramm zur diesjährigen Landesgartenschau soll nach Stadtangaben 800 Veranstaltungen umfassen. So werden etwa die Bands Karat und Münchner Freiheit sowie die Sänger Bosse und Matthias Reim auftreten. Rund um den Garten geplaudert wird unter anderem mit der Sängerin und Schauspielerin Angelika Milster und dem Autoren Wladimir Kaminer.
400.000 Menschen in 170 Tagen erwartet
Der Freistaat Sachsen hat die Landesgartenschau mit mehr als drei Millionen Euro unterstützt. Die Gesamtkosten sollen sich auf 22 Millionen Euro belaufen. 170 Tage lang können die Besucherinnen und Besucher nun die farbenprächtige Ausstellung erleben. Rund 400.000 Menschen sollen bis zum Ende der Landesgartenschau am 9. Oktober ins nordsächsische Torgau kommen.
Die Landesgartenschau Sachsen findet aller drei bis vier Jahre statt. Die nächste Ausrichterin wird Aue-Bad Schlema. Die letzte Landesgartenschau fand vor der Corona-Pandemie 2019 in Frankenberg statt. 2015 war sie im erzgebirischen Oelsnitz und 2012 in Löbau zu Gast.
MDR (sm)