Wiedereröffnung Clubs öffnen für Nachtschwärmer in Leipzig
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Viele Monate war es still in den sächsischen Clubs und Diskotheken. Ab Freitag darf auch in Leipzig wieder getanzt werden. Doch nicht alle Clubs in Sachsen starten sofort wieder ins Nachtleben. Viele kämpfen jedoch mit Personalengpässen in der Corona-Krise.

In Leipzig öffnen am Freitag zahlreiche Clubs ihre Türen. So sind zum Beispiel Darkflower, Skyclub, Velvet Club oder die Moritzbastei wieder für die Clubgänger geöffnet. In der Distillery wird ab Sonnabend wieder getanzt. Das Elipamanoke kann derzeit noch nicht öffnen, weil noch die Abnahme der neuen Lüftungsanlage aussteht, erklärten die Betreiber.
2G+: Tanzen ohne Maske und Abstand
Seit November 2021 waren die Clubs geschlossen. Nun darf wieder ohne Maske und Abstand getanzt werden. Es gelten keine Kapazitätsbeschränkungen. Wer feiern will, muss allerdings geimpft oder genesen sein und zusätzlich einen negativen Schnell- oder PCR-Test vorlegen. Wer bereits die Booster-Impfung hinter sich hat, muss in der Regel keinen Test vorweisen. Eine Ausnahme stellt die Distillery dar: Dort müssen auch die Geboosterten einen negativen Test vorlegen. Der Club rechnet damit, dass "sehr viele Leute kommen" und es "auf jeden Fall sehr voll werden" wird.
Wir haben ein Testzentrum vor Ort, das heißt, die Leute können sich auch direkt vor dem Club testen lassen. Drinnen gibt es aber letztendlich keine Beeinträchtigungen in der Form, dass man jetzt eine Maske tragen müsste oder Abstand wahren muss. Es gibt ein abgenommenes Hygienekonzept, das heißt, die Lüftungsanlage wird auf Vollgas laufen.
Letzte Wiedereröffnung am alten Standort
Der Betreiber der Distillery, Steffen Kache, atmet auf: "Da unsere Mietvertrag zum 31. März diesen Jahres ausläuft, wussten wir nicht, ob wir diesen Laden überhaupt wieder öffnen können. Da sind Tränen geflossen. Und jetzt ist es halt umso schöner, dass es wieder erst einmal weitergeht." Die Distillery plant den Umzug ins neue Kulturzentrum am Gleisdreieck für Ende 2023.
Personalengpässe erschweren den Neustart
Ähnlich wie in der Gastronomie hat auch die Veranstaltungsbranche mit Personalschwund zu kämpfen. Seien es die Kräfte hinter der Theke, die fehlen, oder Sicherheitspersonal. Viele hätten sich pandemiebedingt zwischenzeitlich einen neuen Job gesucht, sagt Kache. Dennoch sind die Betreiber zuversichtlich, dass sich die Situation in den nächsten Wochen einrenkt.
Dass wir jetzt nach 1,5 oder fast zwei Jahren wieder loslegen dürfen im fast vollen Umfang braucht natürlich eine gewisse Einarbeitung. Wir sind gespannt, wie das Publikum reagiert, wie viele Gäste dann tatsächlich zu uns kommen. Und wir hoffen, dass wir so in die gewohnten Abläufe wieder hinein finden.
Neue Teams für den Tresen
Auch die Moritzbastei hat mit Personalengpässen zu kämpfen, sagt Programmchef Torsten Reitler. "Wir hatten vor der Pandemie ein Team aus studentischen Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen, die am Tresen gearbeitet haben, das waren insgesamt 80 bis 100 Leute. Kurz vor der Öffnung, hatten wir noch fünf." Auch deshalb fährt die Moritzbastei erst einmal langsam hoch.
"Gerade die Solo-Selbständigen haben in den letzten zwei Jahren ihr Business gewechselt, weil es ja am Anfang auch keine Hilfen gab und sie teilweise darauf angewiesen waren, sich einen neuen Job zu suchen." Vereinzelt hätten Barkräfte nachts in Supermärkten Regale eingeräumt, viele seien auch in den Security-Bereich abgesprungen, sagte Reitler. Ob Ex-Mitarbeiter wieder zurückkommen, werde sich in den nächsten Wochen zeigen. Klar sei jedoch: "Die Leute, die jetzt da sind, werden auf Dauer nicht reichen."
Sichere Perspektive
Das LiveKommbinat, die Interessenvertretung der Clubbetreiber, setzt sich weiterhin dafür ein, dass es eine sichere Perspektive für Clubbetreiber und Mitarbeiter gibt, auch wenn die Infektionszahlen im Herbst wieder steigen. "Das Erste, was dann passiert, ist, dass die Clubs wieder geschlossen werden", prognostiziert Steffen Kache. "Deshalb fordern wir, dass es jetzt eine Arbeitsgruppe geben muss die sich ganz konkret mit dem Thema befasst. Wie kann Kultur im Winter offen bleiben?"
3G in Oper und Theater
Für Veranstaltungen, Theater, Opernhäuser und Kino bis zu 1.000 Besuchern gilt seit Freitag die 3G-Regel statt wie bisher 2G+. Entfallen ist ebenfalls die Pflicht zur Kontakterfassung in den Kultur- und Freizeiteinrichtungen. Für Großveranstaltungen mit mehr als 1.000 Teilnehmern gilt bundeseinheitlich 2G mit maximal 60 Prozent Auslastung im Innenbereich und maximal 6.000 Zuschauern, im Außenbereich maximal 75 Prozent Auslastung und maximal 25.000 Zuschauer.
MDR (lt,bb)
Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | Regionalreport aus dem Studio Leipzig | 04. März 2022 | 16:30 Uhr
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