Modellprojekt "Smart City" Mühlhausen will zehn Millionen Euro in "smarte" Stadt investieren
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Nach Jena und Gera ist Mühlhausen die dritte Thüringer Kommune, die ab diesem Jahr als "Smart City" vom Bund gefördert wird. Die Stadt will fast zehn Millionen Euro investieren. Die ersten Ideen und Projekte für drei Modell-Quartiere stehen fest, sagt Stadtplaner Christoph Reimann. Dabei geht es um die mittelalterliche Innenstadt, die Plattenbausiedlung Ballongasse und den Ortsteil Bollstedt.

Garagen für Fahrräder, Elektro-Ladesäulen und Coworking-Arbeitsplätze in der Fußgängerzone: Mit "smarten" Angeboten will Mühlhausen die Altstadt beleben und mehr junge Leute sowie Touristen anlocken. Sechs Millionen Euro kommen laut Oberbürgermeister Johannes Bruns aus dem Bundesprogramm "Smart Cities". Insgesamt will Mühlhausen knapp zehn Millionen Euro investieren. Los geht es im Frühjahr.
Hintergrund: "Smart Cities"
Seit 2019 unterstützt der Bund mit dem Programm "Modellprojekte Smart Cities" Zukunftsprojekte für die Entwicklung und Umsetzung digitaler Technologien in der Stadtentwicklung. Für die dritte Runde ab 2022 stehen 270 Millionen Euro zur Verfügung. Das Leitthema: "Gemeinsam aus der Krise: Raum für Zukunft".
94 Kommunen aus ganz Deutschland hatten sich 2021 beworben; neben Mühlhausen sind 27 weitere Projekte ausgewählt worden. Gera (2019) und Jena (2020) hatten bei den ersten zwei Ausschreibungen den Zuschlag bekommen.
"Stadt-Werkstatt" in leer stehendem Laden
So soll der erste Coworking-Space in Mühlhausen entstehen: für Pendler, die im Moment im Homeoffice arbeiten und nach Alternativen für mehr Geselligkeit in der Stadt suchen. Dafür wird ein leer stehender Laden in der Fußgängerzone umgebaut. In dem Gebäude der Städtischen Wohnungsgesellschaft entsteht eine "Stadt-Werkstatt" mit Platz für Workshops und Ideenwettbewerbe. In einer Lounge soll es nicht nur Kaffee geben, sondern auch Sprechstunden mit dem Oberbürgermeister. Dazu viele Informationen zur Stadtentwicklung - präsentiert per interaktivem Whiteboard und in Gesprächsrunden.
"Smarte" Angebote und historische Stadtmauer
Die Wunschliste der Stadtplaner ist lang: Mehr Stellplätze für Anwohner und mehr Abstellmöglichkeiten für Radfahrer wie Radhäuser, eine bessere Verkehrsführung bei Radwegen, eine neue Beleuchtung für die Altstadt, ein Tastmodell für Menschen mit Handicap, Ladesäulen für Elektro-Autos und Straßenbäume. Auch die Reparatur der historischen Stadtmauer geht weiter, in diesem Jahr wird ein Abschnitt in der Erfurter Straße saniert. Kosten: fast eine Million Euro.
Sanierungsprogramm verlängert
Die Stadt hat das Sanierungsprogramm Altstadt von 1991, das 2021 ausgelaufen ist, um zehn Jahre verlängert. Es seien zwar 80 Prozent der Sanierungsziele erreicht aber ein hoher Leerstand vorhanden. In der historischen Altstadt steht jede vierte Wohnung leer. Insgesamt 700 Wohnung sind nicht saniert oder unbewohnt.
Comeback für die Straßenbahn?
Im nächsten Jahr könnte es auch ein Comeback für die Mühlhäuser Straßenbahn geben: Ein Wasserstoff-Straßenbahn vom Bahnhof zum Erholungsgebiet Schwanenteich soll die Altstadt durchqueren - wie einst die Straßenbahn auf Schienen. 1969 war die letzte der beiden Linien eingestellt worden.
Aufenthaltsqualität und digitales Dorf
Bei der Ballongasse geht es um soziale Inklusion durch Bildung und Vernetzung, sagt Stadtplaner Christoph Reimann. Mit dem Ziel, die energetische Sanierung, Kreislaufwirtschaft und die öffentliche Aufenthaltsqualität zu verbessern. Im ländlich geprägten Ortsteil Bollstedt geht es um Teilhabe, bedarfsgerechte Mobilität und Digitalisierung.
Quelle: MDR (mm)
Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN - Das Radio | Nachrichten | 01. Januar 2022 | 15:00 Uhr
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