Justiz Totschlagsprozess um Kleinkind: Angeklagter gibt Schütteln zu
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Ein 28-Jähriger soll die Tochter seiner Lebensgefährtin im September 2020 getötet haben. Nun hat der Mann vor dem Landgericht Gera zugegeben, das zweijährige Mädchen geschüttelt zu haben.

Im Prozess um den Tod eines zweijährigen Mädchens im September 2020 hat der Angeklagte eingeräumt, das Kind seiner Lebensgefährtin geschüttelt zu haben. Es sei zuvor auf die Bettkante gefallen, habe erbrochen und keine Luft mehr bekommen. Er sei deshalb in Panik geraten.
Kind soll Schütteltrauma erlittem haben
Durch das Schütteln wollte er erreichen, dass das Mädchen wieder Luft bekomme, sagte 28-Jährige unter Tränen. Das Mädchen habe er anschließend ins Bett gelegt und Frühstück gemacht. Als er später bemerkt habe, dass das Kind nicht mehr reagiert, habe er den Notruf gerufen. Es verstarb zwei Tage nach dem Vorfall.
Der 28-jährige Angeklagte muss sich wegen Totschlags vor dem Landgericht Gera verantworten. Laut Anklage soll der Mann das Kind so stark geschüttelt haben, dass es an einem sogenannten Schütteltrauma starb. Nach Angaben der Thüringer Kinderschutzambulanz können Rechtsmediziner ein Schütteltrauma anhand von mehreren Faktoren relativ eindeutig erkennen. Für den Prozess sind vier weitere Verhandlungstage angesetzt, in denen zwei weitere Gutachter gehört werden sollen.
dpa,MDR (jn)
Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN - Das Radio | Regionalnachrichten | 15. März 2022 | 12:30 Uhr