Fokus auf Umwelt- und Klimaschutz Alternative Nobelpreise verliehen
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Die Alternativen Nobelpreise gehen in diesem Jahr nach Kamerun, Russland, Kanada und Indien. Der Fokus lag dies Mal auf dem Thema Umweltschutz, aber auch auf Frauenrechten und dem Schutz von Minderheiten.

- Der Alternative Nobelpreis der Right-Livlihood-Stiftung zeichnet in diesem Jahr Engagement für Umweltschutz und Menschenrechte aus.
- Der Stiftungsdirektor Uexküll begründet die Wahl der Preisträger damit, dass sie zeigten, was Graswurzelbewegungen bewirken könnten.
- Die Juristin Marthe Wandou aus Kamerun erhält den Preis für ein Modell des gemeindebasierten Kinderschutzes.
Die Alternativen Nobelpreise gehen in diesem Jahr nach Kamerun, Russland, Kanada und Indien. Das gab die Right-Livelihood-Stiftung in Stockholm bekannt. Direktor Ole von Uexküll sagte, die Preisträgerinnen und Preisträger engagierten sich erfolgreich für eine bessere Zukunft.
Ausgezeichnet werden die Juristin Marthe Wandou aus Kamerun, der russische Umweltschützer Wladimir Sliwjak sowie Freda Huson, eine kanadische Vorkämpferin für die Rechte von Ureinwohnern, und die indische Organisation "Legal Initiative for Forest and Environment". Der Preis ist mit circa 98.000 Euro pro Preisträgerin und Preisträger dotiert und wird am 1. Dezember in Stockholm überreicht.
Der Alternative Nobelpreis
Der Alternative Nobelpreis heißt offiziell "Right Livelihood Award" und hat auch nichts mit den Nobelpreisen zu tun. Er wurde 1980 von dem deutsch-schwedischen Publizisten Jakob von Uexküll ins Leben gerufen und seitdem alljährlich verliehen. Uexküll wollte in den 70er Jahren erreichen, dass zwei weitere offizielle Nobelpreise für die Bekämpfung von Armut und für Umweltschutz vergeben werden. Das lehnte aber die Alfred-Nobel-Stiftung ab.
Deshalb gründete der Publizist seine eigene Stiftung und zeichnet seitdem Menschen aus, die sich für Menschenrechte, Umweltschutz und Minderheiten einsetzen. Bisher gab es 182 Preisträger aus 72 Ländern, darunter auch der US-Whistleblower Edward Snowden, die afghanische Frauenrechtlerin Sima Samar und die schwedische Klimaschutzaktivistin Greta Thunberg.
"Mobilmacher" mit Alternativem Nobelpreis ausgezeichnet
In diesem Jahr legt die Stiftung ein besonderes Augenmerk auf den Umwelt- und Klimaschutz. Geehrt wird zudem das Engagement für die Rechte von Frauen und Mädchen sowie indigener Volksgruppen. Die Ausgezeichneten setzten sich mit gezielter Organisation erfolgreich für eine bessere Zukunft ein, sagte Stiftungsdirektor Ole von Uexküll. Sie alle seien unerschrockene Mobilisierinnen und Mobilisierer, die zeigten, was Graswurzelbewegungen bewirken könnten.
Die Juristin Marthe Wandou aus Kamerun wird dafür ausgezeichnet, dass sie in ihrer Heimat ein Modell des gemeindebasierten Kinderschutzes geschaffen hat. Der russische Umweltschützer Wladimir Sliwjak bekommt den Preis dafür, dass er den Widerstand der Zivilgesellschaft gegen die Kohle- und Atomindustrie in Russland gestärkt hat.
Die Kanadierin Freda Huson wiederum erhält die Auszeichnung für ihren Einsatz bei der Rückeroberung der Kultur ihres Volkes, der indigenen Wet'suwet'en, bei der es auch um die Verteidigung von Land gegen Pipeline-Projekte geht. Die Legal Initiative for Forest and Environment wird für ihre juristische Arbeit geehrt, mit der sie lokalen indischen Gemeinden dabei hilft, ihre Naturressourcen zu schützen.
dpa/epd(sra)
Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL RADIO | 29. September 2021 | 09:00 Uhr