Russland-Ukraine-Krieg Baerbock trifft Selenskyj in Kiew
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Bundesaußenministerin Baerbock ist am Dienstag in die Ukraine gereist. Dort traf sie Präsident Selenskyj. Es ist der erste Besuch eines Mitglieds der Bundesregierung seit Kriegsausbruch.

- Außenministerin Annalena Baerbock trifft Präsident Selenskyj in Kiew.
- Baerbock kündigt an, dass die deutsche Botschaft in Kiew ihren Betrieb wieder aufnehmen wird.
- Die Ministerin stellt der Ukraine eine EU-Vollmitgliedschaft in Aussicht.
Außenministerin Annalena Baerbock ist am Dienstag in der Ukraine angekommen. Am Nachmittag traf sie den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj in Kiew. Beim Treffen ging es um weitere militärische Hilfe für die Ukraine, den notwendigen Wiederaufbau des Landes sowie eine Lösung der Blockade ukrainischer Häfen, um dringend benötigte Nahrungsmittel exportieren zu können.
Selenskyj dankte für die Unterstützung seines Landes im Krieg gegen Russland . Es sei von großem Wert, dass sich Deutschland solidarisch zeige mit dem ukrainischen Volk, sagte Selenskyj in einem von der Präsidialverwaltung veröffentlichten Video. Baerbock wurde von ihrem niederländischen Kollegen Wopke Hoekstra begleitet.
Baerbock besucht zerstörtes Butscha
Zuvor besuchte Baerbock die Stadt Butscha und sprach mit Bewohnerinnen und Bewohnern. Auf Twitter schrieb sie: "Butscha ist zum Symbol geworden. Für unvorstellbare Verbrechen, für Folter, Vergewaltigung, Mord. Die Unvorstellbarkeit lässt diesen Ort weit weg erscheinen. Und dann steht man hier und begreift: Butscha ist eine ganz normale, friedliche Vorstadt. Es hätte jeden treffen können."
Wiedereröffnung der deutschen Botschaft in Kiew
Baerbock eröffnete bei ihrem Besuch zudem auch die seit Mitte Februar geschlossene deutsche Botschaft in der Hauptstadt Kiew. Die Außenministerin hisste vor dem Gebäude die deutsche Flagge. Die Botschaft soll zunächst einen eingeschränkten Betrieb aufnehmen, sagte sie in einer gemeinsamen Pressekonferenz mit dem ukrainischen Außenminister Dmytro Kuleba.
Baerbock stellt Ukraine EU-Mitgliedschaft in Aussicht
Die Ministerin äußerte sich bei ihrem Besuch auch über eine mögliche EU-Mitgliedschaft für die Ukraine. Sie spricht sich dafür aus. Auf dem Weg dahin könne es aber "keine Abkürzung" geben, sagte Baerbock. Zudem brauche die EU selbst eine Reform, um die Ukraine als Vollmitglied aufnehmen zu können.
Bundeskanzler Scholz plant ebenfalls einen Besuch in die Ukraine, nach dem der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj ihn und Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier eingeladen hat.
Kuleba zum G7-Außenministertreffen eingeladen
Während ihres Besuchs in der Ukraine ludt Baerbock ihren ukrainischen Kollegen Dmytro Kuleba zum anstehenden Treffen der G7-Ressortchefs in Weißenhaus in Schleswig-Holstein ein. Kuleba habe die Einladung angenommen, erklärt Baerbock in Kiew. Die Minister beraten von Donnerstag bis Samstag an der Ostseeküste.
dpa, Reuters (mtb)
Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL FERNSEHEN | 10. Mai 2022 | 19:30 Uhr