Raumfahrt live Fast so hell wie die Venus: Jetzt fliegt die ISS wieder über den Abendhimmel
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Ab dem 19. November können Sie die ISS wieder am Abendhimmel beobachten. Bis Anfang Dezember ist sie nach Sonnenuntergang über Mitteldeutschland zu sehen und konkurriert sogar mit der Venus um den Titel: Hellstes Objekt am Himmel – nach dem Mond.
Regelmäßig erscheint die Internationale Raumstation am Abend- oder Morgenhimmel. Angestrahlt von der aufgehenden oder gerade untergegangenen Sonne können wir sie dann mit fast 28.000 Kilometer pro Stunde über den Himmel sausen sehen. Ab dem 19. November geht das auch wieder über Mitteldeutschland. Und gerade in diesen Tagen lohnt sich der Blick besonders, denn an Bord ist wieder ein deutscher Astronaut, Matthias Maurer. Dessen erste Woche hatte schon einen ungeplanten Höhepunkt. Denn wegen eines russischen Anti-Satelliten-Raketentests am Montag (15.11.) musste sich die Besatzung der Raumstation in den angedockten Raumkapseln in Sicherheit bringen. Der Abschuss des russischen Satelliten verursachte tausende Trümmerteile, die "über Jahre und möglicherweise Jahrzehnte in der Umlaufbahn verbleiben", so das Weltraumkommando (Space Command) der US-Streitkräfte. Dies bedeute "ein erhebliches Risiko für die Besatzung der Internationalen Raumstation und andere bemannte Raumfahrtaktivitäten sowie für die Satelliten mehrerer Länder."
Straffer Zeitplan, über 100 Experimente
Dabei haben Maurer und die anderen Kosmo- und Astronauten keine Zeit für ständige Notfallübungen. Der Zeitplan ist eng, Maurer hat in den kommenden sechs Monaten über 100 Experimente auf dem Plan. Allein 36 davon sind mit deutscher Beteiligung entstanden. Eines dieser Experimente soll Keime an der Oberfläche abtöten.
Das ist jetzt gerade in Zeiten der Pandemie natürlich ein ganz tolles Projekt. Wenn wir zum Beispiel Türklinken oder Knöpfe im Fahrstuhl, die jeder immer wieder anfasst, so gestalten können, dass man darüber keine Keime mehr übertragen kann.
Die Station mit bloßem Auge sehen
Ab dem 19. November und bis Anfang Dezember ist die Station zu beobachten, wenn sie von der untergehenden Sonne angestrahlt wird und dieses Licht reflektiert. Dabei erreicht die ISS eine Helligkeit bis über minus 4,5 Mag. Das ist fast so hell wie die maximale Helligkeit der Venus (minus 4,8 mag). Und die ist nach Sonne und Mond das hellste Objekt am Himmel und derzeit nach Sonnenuntergang im Südwesten nahe über dem Horizont zu sehen. Dort, wo die ISS entlangfliegt, sehen Sie dabei in den kommenden Tagen außerdem die Planeten Jupiter und Saturn.
Als Beispiel hier einige Zeiten für Mitteldeutschland (konkret Halle), an denen die ISS besonders gut zu sehen sein wird (vorausgesetzt, das Wetter spielt mit). Beginn der Sichtbarkeit, Himmelsrichtung aus der die ISS kommt, maximale Höhe über dem Horizont und Länge der Sichtbarkeit:
24.11. 17:42:15 Uhr, Südwest, max. Höhe 42°, 4:41 Minuten sichtbar
26.11. 17:43:50 Uhr, West-Südwest, max. Höhe 71°, 4:52 Minuten sichtbar
30.11. 17:47:27 Uhr, West, max. Höhe 87°, 4:45 Minuten sichtbar
Virtuelle Tour durch die Raumstation
Und falls Ihnen das noch nicht genügt, dann haben wir noch diese beiden Tipps für Sie. Unabhängig von den Überflügen können Sie jederzeit den Blick von der ISS auf die Erde genießen. Den Link finden Sie hier in unserem Artikel. Außerdem haben Sie auch die Möglichkeit, einen virtuellen Rundgang durch die ISS zu machen. Den hat die Europäische Raumfahrtagentur ESA für Sie organisiert.
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